Montag, 30. Januar 2012

Zwischenbericht

Von Gunn's Camp aus musste ich nochmal zurueck nach Queenstown fuer zwei Naechte, weil die Busroute nunmal so geht. Dort ist nichts weiter passiert, bin nur mit meinem kleinen Schwarzen und den schicken hohen Schuhen in einen Junggesellenabschied reingeraten. Sooo lustiger Abend! Und jede Menge Freigetraenke, ganz hervorragend!

Dann eine Nacht in einem Hostel nahe am Mt Cook, war furchtbares Wetter, also nix weiter gemacht. Im Prinzip das gleiche in Rangitata. Ich wollte erst auf nen Horsetrek gehen, aber hab das dann zugunsten von Fischen am naechsten Tag verworfen. In Rangitata ist also auch nix passiert, ausser, dass wir in nem Zelt geschlafen und nur $15 dafuer bezahlt haben. War total nett und warm und gemuetlich und definitiv besser als die 3er-Stapelbetten in den Zimmern. Nat, die Busfahrerin, hat ein supergeniales Essen gekocht, ich muss sie unbedingt nach dem Rezept fuer den geroesteter-Kuerbis-getrocknete-Tomaten-Feta-Salat fragen!

Leider ist das Fischen in Kaikoura dann ausgefallen wegen irgendwelcher Wettergeschichten. Ich weiss nicht, was genau, denn zumindest an Land war's toll! Ein bisschen rumgelaufen, huebscher Ort, leider nicht so tolles Hostel, aber ist ja nur fuer eine Nacht. Und morgen geht's dann wieder nach Wellington! Auch wenn es etwas traurig ist, die Suedinsel zu verlassen, ich freu mich auf die Hauptstadt!

Freitag, 27. Januar 2012

Fotoooos!

By the way: Die ganzen Bilder, die ich versprochen habe nachzureichen, sind hochgeladen!!! Viel Spass beim Gucken!

Tramping

Dieses Wort ist einer der falschen Freunde, die einem beim Wechsel von Deutsch zu Englisch und wieder zurueck begegnen. Das, wofuer wir das Wort benutzen, heisst im Englischen hitchhiking und wenn ein Englaender von tramping spricht, meint er wandern. Und genau das habe ich in den Fiordlands gemacht :-)

Aber der Reihe nach: erstmal verliess der Bus zu nachtschlafender Zeit - 7 am - Queenstown, was Dave und mir nach unter zwei Stunden Schlaf nur wenig Freude machte. Schnell von allen verabschiedet und weiter gings! Die Fahrt nach Bluff, dem suedlichsten Ort der neuseelaendischen Suedinsel, verlief relativ ereignislos, oder wenn es Ereignisse gab, dann hab ich die verschlafen. Am Anfang hatten wir noch tolle Blicke auf die Remarkables, die Berge rund um Queenstown.
In Bluff sind dann die, die es sich leisten konnten, auf die Katamaran-Faehre nach Steward Island gefahren. Das ist die drittgroesste Insel Neuseelands und ein Paradies fuer Pflanzen- und Vogelinteressierte, denn man hat es geschafft, dass es dort keine eingeschleppten Raeuber mehr gibt und fast die komplette Insel ist Nationalpark. Ich bin fast geplatzt vor Neid, aber fuer weniger als 24 Stunden Aufenthalt, von denen man auch nochmal mindestens fuenf schlaeft, waren mir $140 fuer die Faehre hin und zurueck dann doch zu happig. Schade, aber naechstes Mal!
Alle, die sich das nicht leisten konnten oder wollten, sind ueber Nacht in Invercargill geblieben. Sehr untouristischer, netter Ort, aber nix weiter zu tun. Also bestimmt schon, wenn man gesucht haette, aber wie die meisten hab ich den Tag und die Nacht damit verbracht, Schlaf nachzuholen, meine Fotos zu sortieren und Essen vorzukochen. Das ist jetzt naemlich meine Methode: Ich koche ein Gericht auf 4-Personen-Basis, esse etwas, tue den Rest in meine grosse Tupperdose und lebe dann einige Tage davon. Ist einerseits wenig abwechslungsreich, andererseits spart es eine Menge Geld, weil man groessere Packungen der Zutaten kaufen kann und erlaubt einem auch mal leckere Sachen - z.B. Nudelauflauf mit Lauch und Lachs: hat mich $18 im Einkauf gekostet, dafuer auch fuenf Tage von gegessen - $3.50 pro Tag, das geht echt fuer sowas gutes.

Am naechsten Tag fuhren wir ueber Te Anau - Kaffeepause, fix fuer kleine Langohren - nach Milford Sound, wo wir mit dem Boot durch den Fjord gefahren sind. Sehr touristisch, aber die direkt aus dem Wasser ragenden, bis zu 2500m hohen Berge und ueberhaupt alles war schon extrem beeindruckend und sehr sehenswert.

Es ueberwaeltig mich immer wieder und immer mehr, wie unfassbar vielfaeltig die Landschaft in Neuseeland ist - in ein paar Tagen kann man von goldenen Straenden, Kalksteinformationen ueber Regenwald, alpinen Landschaften bis zu Fjorden alles sehen. Und jedes Mal natuerlich gespickt mit faszinierender, einzigartiger Flora und Fauna und jedesmal atemberaubend auf seine ganz eigene Art. Ich muss allerdings aufpassen, nicht abzustumpfen. Wo ich herkomme, gibt's ja nunmal nicht viel. Nicht, dass ich Arpkes Felder und gerade Horizonte nicht zu schaetzen weiss, aber nunja, hat schon seine Gruende, warum die Gegend kein Weltnaturerbe ist. Und ich hab mich schon dabei erwischt, wenn ich mal wieder eine besonders beeindruckende Bergkette um einen besonders leuchtend blauen See anguckte, zu denken: "Guess what - more scenery". Irgendwie ueberfordert mich die ganze Naturschoenheit manchmal ein bisschen.

Gegen Abend kamen wir in Gunn's Camp an. Das war mal eine kleine Siedlung von Strassenbauern und deren Familien mitten im Nirgendwo, ein paar einfache Huetten, Mitte des zwanzigsten Jahrhundert gab es da noch lange keine Elektrizitaet oder Leitungswasser. Mittlerweile gibt es beides, aber der Generator wird nachts ausgestellt, also Kuehlschrank oder so'n Quatsch ist nicht und das heisse Wasser wird mit Holzfeuer bereitet. Das fliessende Wasser kommt direkt aus dem ebenfalls fliessenden Hollyford River, ist ohne Bedenken ungefiltert trinkbar, sogar das leckerste Leitungswasser in NZ bis jetzt. Dort wollte ich also drei Naechte bleiben. Die meisten aus meinem Bus haben mich angeguckt wie die Autos, ein Leben ohne Kuehlschrank?! Logisch, erstmal wird Milch gar nicht so schnell schlecht, wie man denkt und zweitens gibt's doch den kalten Fluss! Bloederweise hatte ich mein Portemonnaie in Te Anau auf der Toilette liegen gelassen, das wuerde ich also erst ein paar Tage spaeter auf der Rueckahrt wiederkriegen (immerhin, Glueck im Unglueck: ich hab es an dem so ziemlich einzigen Ort vergessen, wo der Bus zweimal durchkommt). Wie also bezahlen? Coolerweise konnte ich fuer Unterkunft arbeiten, was normalerweise in Hostels erst ab vier Wochen Aufenthalt klar geht. Das hat mich ein bisschen beschaeftigt, mir $75 gespart und auch noch die Freundschaft des aelteren Paares eingebracht, die dort im Camp wohnen und es betreuen. Obwohl ich erst ca. einen Monat ohne Arbeit war, kam ich mir schon wieder irgendwie nutzlos vor und war froh, mich mal wieder nuetzlich mahen zu koennen. Bloederweise liessen sie mich nur eine Stunde am Tag arbeiten, ich musste am zweiten Tag quasi um Arbeit betteln und selbst dann sagte Linni nach ein und einer dreiviertel Stunde: "Nun ist aber gut!" Ich glaube, Reid haette mich den ganzen Tag arbeiten lassen, wenn ich denn so sehr gewollt haette ^^ Die beiden sind so lieb, ich hatte morgens vor dem Arbeiten immer noch ein Taesschen Tee mit ihnen und weil ich Glueck und an meinen beiden vollen Tagen dort super Wetter hatte, haben sie mich zu den Starts von guten Tracks gefahren, ich musste nur zurueck hitchhiken.
Abends gab es ein bisschen Feuergetanze und Bier mit ein paar Passagieren und dem Fahrer (Digger, supernetter Mensch) vom Stray Bus. Wurde aber nicht zu spaet, gegen 1 am waren wir alle im Bett. Die mussten ja alle am naechsten Morgen schon weiter.

Am ersten Tag bin ich von der Divide ein Stueck den Routeburn Track bis zum Key Summit und zurueck gelaufen, inklusive Aufenthalt an der Spitze ca. drei Stunden. Der Weg war in extrem guten Zustand und mittelsteil - um ehrlich zu sein, genau so, wie ich ihn nicht mag. Wenn ich mich nicht auf den Weg selbst konzentrieren muss, tue ich das umso mehr auf meine schmerzenden Beine. Die Aussicht war aber super und die sich von Regenwald zu kargem Alpinen wandelnde Landschaft auch. Bloederweise waren die Batterien meiner Kamera leer und ich hatte vergessen, mir welche einzustecken, also gibt es davon quasi keine Fotos. Auf dem Rueckweg hab ich zwei Schweizer kennengelernt, die mich dann netterweise zurueckgefahren haben.

Abends bzw. nachts hab ich den schoensten Sternenhimmel gesehen, denn ich je gesehen habe und wahrscheinlich je sehen werde. Das Hollyford Valley, in dem Gunn's Camp liegt, ist durch die Berge zu allen Seiten von jeder Lichtvermutzung abgeschirmt (sofern es die im Fiodland ueberhaupt gibt) und der Generator geht ja um 10 pm aus...
Es waren so viele Sterne, ich hatte fast Probleme, den Orion und das Southern Cross auszumachen. Die Milchstrasse war ein leuchtend helles Band im Lichtermeer und ich konnte sogar Cluster sehen: Haufen extrem weit entfernter Sterne, sehen fast aus wie kleine Wolken. Und ein paar Sternschnuppen gab's auch. Ich weiss nicht, warum mir ein Traenchen kam - weil es so schoen war oder weil ich so etwas vielleicht nie wieder sehen wuerde?

Der zweite Tag wartete wieder mit exzellenten Temperaturen und Sonnenschein auf, also ab zum naechsten Walk: Lake Marian und zurueck. Einfach unglaublich! Der beste Track, den ich bis jetzt gelaufen bin! Sehr viel steiler als der Key Summit und der "Weg" bestand entweder hauptsaechlich aus Steinen und Wurzeln oder war ohne die organgenen Dreicke an Baeumen gar nicht zu finden. Die meiste Zeit handelte es sich also eher um leichtes Klettern als Wandern - genau mein Ding! Total verschwitzt, aber absolut happy bin ich durch dichten Dschungel und riesige Steinrutsche gekraxelt, zweimal musste ich sogar vertikal an Wurzeln hochklettern. Am Ende schliesslich trat man ziemlich direkt aus dem Wald an einen leuchtend blauen, klaren Bergsee mit unfassbar schoenen, schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Beschreiben hat wenig Sinn, guckt euch die Fotos an!
Das ganze war vom Department of Conservation ausgewiesen als dreistuendiger Weg. Normalerweise bleibe sogar ich deutlich unter deren Zeiten, aber diesmal hatten sie ziemlich genau Recht: Insgesamt war ich viereinhalb Stunden unterwegs, was damit zu tun hatte, dass ich, angekommen am See, meinte, auf die andere Seite kommen zu muessen. Vor den riesigen Gipfeln hat man einfach keine Chance, irgendwelche Entfernungen einzuschaetzen und war aussieht wie ein paar hundert Meter kann ganz leicht mal einige Kilometer lang sein. Ganz bis ans andere Ende bin ich also nicht gegangen, aber dreiviertel bestimmt, was mich hin und zurueck etwa die 1,5 Stunden gekostet hat. Auf dem Rueckweg hab ich mir noch den ein oder anderen Kratzer und blauen Fleck geholt, bergab Klettern ist durchaus gefaehrlich! Hab ich eigentlich schon erwaehnt, wie sehr ich meine Wanderschuhe liebe? Sie sind ja auch tatsaechlich schon ganz gut zum Einsatz gekommen!
Zurueck bin ich nochmal etwa eine halbe Stunde gelaufen, bis mich ein Auto mitnehmen konnte zurueck zu Gunn's Camp. Ich steh auf Wandern! Ich muss zu Hause unbedingt mal oefter in den Harz und einfach rumlaufen. Aber alleine. Ich brauch einfach mein eigenes Tempo und meinen Rhytmus und unterhalten muss ich mich auch nicht beim Gehen.
Wobei mir einfaellt, was mir am See aufgefallen ist: gerade am Anfang hatte ich das ja noch ganz stark, dass, wenn ich an einem schoenen Ort war, ich das unbedingt teilen wollte und irgendwie das Gefuehlt hatte, alles sei nur halb so viel wert, wenn niemand da ist, der das mit mir zusammen erlebt. Das hat sich geaendert. Als ich auf diesem Walk war, und besonders, als ich zum See kam, dachte ich nur: "Der Moment gehoert mir, ganz alleine. Der See, der Wald, all das Schoene um mich herum existiert gerade nur fuer mich. Niemand anderes wird den See je genau so sehen, wie er jetzt ist. Und das ist wundervoll."

Total zerstochen von Sandflys (vergleichbar mit unseren Gnitzen, aber fieser) ging es leider am naechsten Tag wieder in den Bus. Haette ich noch mehr Zeit, waere ich gern eine oder zwei Wochen geblieben...

So, und nun noch mehr Fotos. Ejoy:


Sonntag, 22. Januar 2012

Wie Taupo - auf Crack

So hat mir Mick, einer der Skydiver aus Taupo, Queenstown beschrieben und das trifft es auch ganz gut. Eine ziemlich touristische, aber wirklich wunderschoen gelegene, verrueckte, kleine Stadt. Vieles ist ziemlich teuer, die weltbesten Burger - Fergburger - zind aber zum Glueck halbwegs bezahlbar ;-)

Das base Hostel dort war der absolute Hammer - als Stray Passenger sind wir in ein Sechsbettzimmer gekommen, dass eigentlich fuer acht Betten ausgelegt ist, also gaaanz viel Platz, eigene Dusche und Toilette, Balkon, Tisch mit Stuehlen, Kuehlschrank, Wasserkocher, ... und noch dazu waren wir fuenf von der Rainbow Family alle zusammen in einem Zimmer! Yaaay!

Am ersten Abend wollten wir eigentlich in die World Bar gehen, denn dort sollte DJ Yoda auftreten. Vorher sind wir einen Fergburger essen gegangen, die werden einem in ganz Neuseeland empfohlen - und zurecht, mein Cheeseburger mit Blauschimmelkaese war der H-A-doppel-M-E-R! Bloederweise waren wir alle so damit beschaeftigt, das ganze zu verdauen, dass wir uns einfach nicht aufraffen konnten, auszugehen - und blieben bei Bier und Cider im Zimmer, war trotzdem ein sehr lustiger Abend.

Freitag wollte ich eigentlich meinen Canyon Swing hinter mich bringen, aber der einzige freie Platz waere sofort gewesen und dazu konnte ich mich dann doch nicht entschliessen. Also gingen wir eben einkaufen (ich hab mir ein Sauerteigbrot vom Fergbaker gegoennt, war mit $5.90 auch gar nciht teuer), machten so dies und das und wollten gegen Abend einen leichten Spaziergang auf einen Huegel machen. In einem Tourist Guide wurde das ganze als 'moderate' beschrieben und 'not too steep'. Also der Pfad war in der Tat in super Zustand, aber es war extrem steil und ich bereute meine Entscheidung, Chucks statt Wanderschuhe zu tragen, ziemlich bald. Die Jungs, Will (regelmaessiger Wanderer) und Dave (Personal Trainer), rannten quasi den Berg hoch, wir Maedels hatten ein bisschen zu kaempfen, kamen 20min spaeter aber auch auf der Spitze an. Die Aussicht bei Sonnenuntergang war der absolute Kracher, davon findet ihr auch Fotos im Queenstown-Album. Spaeter gingen wir noch aus und hatten jede Menge Spass, in der World Bar lief eine ganze Weile Dubstep und Drum'n'Bass, ich war also in meinem Element...

Der naechste Tag, Samstag, sollte dann also der meines Untergangs sein: Canyon Swing stand an. To make a long story short: Hingefahren, der Shotover River Canyon ist wunderschoen. Ich war als erste dran. Ich war wirklcih kurz vorm heulen, so viel Angst hatte ich. Bin dann aber doch recht schnell gesprungen - jaha, selbst gesprungen! Es war sooooo cool! Erst der freie Fall auf den Fluss zu, dann der Swing auf die Wand zu, dann noch einige Swings mehr, waehrend der man durchatmen und die wunderschoene Natur bewundern konnte. Aber trotzdem alles so schnell vorbei... also hab ich gleich noch einen Sprung gemacht, der hat mich nur $20 gekostet. Eigentlich $40, aber es gab Mittel und Wege, den Preis zu druecken, wer neugierig ist, soll halt fragen ^^ Einzige Regel fuer mehrere Spruenge: nicht zweimal auf die selbe Weise. Beim zweiten Mal also Hing ich kopfueber ueber der Schlucht, wurde dann releast und fiel mit dem Gesicht zuerst - Waaaahnsinn!
Als dann einige Stunden spaeter der Adrenalinspiegel abfiel, schlief ich einfach sofort ein, paff, da lag ich! ;-) War es absolut wert, total super! Ich auch Fotos von meinem ersten Sprung, damit ihr mir auch glaubt. Ich wuerde jetzt am liebsten auch noch Bungys machen und so weiter... Wobei die anderen, die den Canyon Swing gemacht haben, meinten, dass der Adrenalinrausch sogar groesser war als beim Bungy.

Abends gab es nochmal Party - eine Black'n'White Party, die Twins und ich haben das natuerlich total gerockt! :D

By the way, wir fahren mit dem Bus ja immer durch tolle Szenerie und machen regelmaessige Pausen an tollen, manchmal versteckten, Plaetzen. Es lohnt sich also, immer mal wieder hier reinzuschauen:


Donnerstag, 19. Januar 2012

Amaaaaaaaazing!

Am folgenden Morgen brachen wir zu meiner zweitteuersten Aktion auf: einem Full Day Glacier Hike auf dem Franz Josef Gletscher.
Absolut genial! HAMMER! Absolut jeden der $170 wert! Anders als die kalten Gletscher zu Hause sind die sog. Warmen Gletscher hier wahnsinnig schnell in Bewegung: im Schnitt 1.5m pro Tag, an der schnellsten Stelle 5m! Er veraendert sich wahnsinnig schnell und haeufig, was ihn gefaehrlich, aber auch faszinierend macht!

Wandern auf einem Gletscher ist was voellig anderes und ich liiieeebe es! Es ist so wunderschoen und atemberaubend und ein cooles Gefuehl und... amaaaazing! Es ist irgendwie bloed, dass ich nicht mehr schreiben kann, denn das hier wird dem Erlebnis einfach gar nciht gerecht. Ich persoenlich fand's toller als das Tongariro Crossing und wuerde es durchaus auf eine Stufe mit dem Skydive stellen, eine Wahnsinnserfahrung, auf die ich niemals verzichten wollen wuerde. Aber auch diesmal sagen Bilder immernoch mehr als mein unzureichendes Gestammel:

Nach den acht Stunden Wandern und Klettern ging's dann noch in den gratis Hot Pool, dann heisse Dusche, Waesche waschen, Walking Dead gucken, ein bisschen in die Bar, in's Bett. Laaanger und toller Tag!

Mittwoch, 18. Januar 2012

Schnick! Schnack! Schnuck!

Vor einer ganzen Weile kam ein gewisser Herr von Haast auf die Suedinsel, sah einen Gletscher und benannte ihn mal spontan nach oesterreichischer Royalty - Franz Josef Glacier.In das kleine, komplett auf Besucher gepolte, aber trotzdem sehr nette Dorf Franz Josef kamen wir gegen Abend. Die Unterkunft, das Rainforest Retreat war total schoen und obwohl ich eigentlich frueh ins Bett wollte, bin ich dann doch noch mit Sharlene, Sherese, Will und Dave in die Bar gegangen.Ich wollte gerade ins Bett, da wurde eine Rock-Paper-Scissors-Competition angekuendigt und ich dachte: "Warum nicht, hast ja nix zu verlieren und in Sching Schang Schong warst du doch immer ganz gut..." Es war ein richtiger Wettkampf mit 32 Startern und sehr lustig, denn vor jedem Match (best of three) wurde erstmal Snaps in die Gegner gefuellt ^^ Nunja, was soll ich sagen? Ich hab gewonnen! Und der Preis war ein Canyon Swing in Queenstown!!! Kostet normalerweise $199 und ist im Prinzip wie ein Bungy Jump: man ist an ein Seil geknotet und springt in die Tiefe. Statt dann rumzuspringen, wie beim Bungy, schwingt man beim Swing dann in einem weiten Bogen.
Die Daten fuer meinen Sprung: 104m hoch, 60m freier Fall, 200m Swing. Ich hab so Angst!
Auf der anderen Seite ist es sooo cool, sowas zu gewinnen! Besonders mit Schnick-Schnack-Schnuck :D Ich glaub, ich hab noch nie irgendwas wirlich grosses gewonnen...
Ich hoere mich selbst noch sagen: "Ich wuerde nie einen Bungy oder irgendwas aehnliches machen - es sei denn, ich krieg's umsonst." Ich haette stattdessen auch Rafting waehlen koennen, aber erstmal hab ich das schon gemacht in Oesterreich und zweitens will ich ja dann jetzt auch nicht kneifen. Schon interessant: als ich nach Neuseeland kam, waren Skydive und Bungy noch komplett ausgeschlossen. Ersteres hab ich schon gemacht und zweiteres kommt jetzt. Ich glaube, ich hab mich doch sehr veraendert - gefaellt mir!

Dienstag, 17. Januar 2012

Pretty Shitty City

Nach den zwei Naechten am Abel Tasman Park ging es weiter nach Greymouth. Die Fahrt dahin war auf jeden Fall cooler als der Aufenthalt selbst, wir haben richtig Strecke gemacht und waren inkl. Pausen ca. acht Stunden unterwegs. Die Westkueste ist echt schoen, ziemlich wild, total mein Ding! Besonders die sog. Pancake Rocks waren der Hammer und unglaubliche Gewalt, mit der der Ozean an die Felsen brandet... atemberaubend trifft es ganz gut. Ich hoffe, meine Bilder koennen zumindest ein bisschen davon erzaehlen:

In Greymouth selbst hatte ich mich auf die Brauerei Tour bei Monteith's gefreut, immerhin brauen die mit Monteith's Original, Celtic Red und Cider drei meiner absoluten Lieblingsgetraenke... Leider stellte sich, als wir dort waren und auch schon unsere $18 bezahlt hatten, heraus, dass die Brauerei selsbt gerade renoviert wurde und so schauten wir uns eine DVD an - naaaa toll, bei der Sendung mit der Maus hatte ich das schon gesehen, ich wollte IN eine Brauerei rein! Mistekiste. Immerhin gab's hinterher jede Menge lecker Bier.

Dann ging's noch in einen Pub um die Ecke, denn dort gab's vernuenftiges Abendessen zum Special Preis fuer Brauereitourer und ich dachte, ich goenn mir mal was. Und $10 fuer absolut geniale Fish'n'Chips, die sogar echt satt gemacht haben, sind nicht uebel.

Greymouth ist eine ziemlich haessliche, langweilige Stadt ohne viele Beschaeftigungsmoeglichkeiten - pretty shitty City, um Twin Town zu zitieren. Keine Ahnung, warum Stray da haelt, ehrlich, denn das Hostel war zwar okay, mit $29 die Nacht aber auch gut teuer. Wenigstens gab's gratis Fruehstueck.

Dave und Will aus Marahau waren uebrigens auch in unserem Bus und wir bilde(te)n ein ziemlich cooles Fuenfergespann. Absolutely benals!

Montag, 16. Januar 2012

Old MacDonalds had a farm

In Marahau, einem Dorf am Rand des Abel Tasman National Park, gibt es einen sog. Holiday Park namens Old Macdonald's Farm. Dort ging es von Nelson aus it dem Stray Bus hin. Auf dem Weg lernte ich Zwillinge aus London kennen, mit denen ich mich sofort super verstand und wir schliefen in einem der Zelte. Die waren zwar nachts etwas kaelter als die Huetten, aber dafuer fuer $20 die Nacht zu haben!

Die Umgebung war perferkt zum Feuertanzen und Sternegucken, total dunkel, kein Lichtsmog von irgendwelchen Lampen. Noch dazu war's eine warme sommernacht mit jede Menge Insektengezirpe und Gin Tonic, das musste genutzt werden. Wir ahben uns dann noch mit Will, einem weiteren Englaender, und Dave, seines Zeichens Kanadier, angefreundet.

Am naechsten Morgen ging's ziemlich frueh raus, dann nach Kaiteriteri, von dort aus per Segelboot nach Anchorage. Der Abel Tasman ist der kleinste der neuseelaendischen National Parks, aber wuuuunderschoen! Goldene Sandstraende, blauestes Wasser, beiindruckende Steinformationen, ueppige Vegetation, einzigartige Fauna (diverse Voegel und Robben). Einfach das totale Paradies-Klischee.

Von Anchorage aus sind wir dann zurueckgewandert. Das ganze nannte sich Sail&Walk, hat mcih $69 gekostet und war echt cool, denn man hat erst alles moegliche vom Wasser aus gesehen, und konnte sich dann vieles beim Wandern genauer angucken. Hat sich wirklcih gelohnt! Ich wuerde gern noch mehr erzaehlen, aber viel mehr gibt's im Grunde nicht zu sagen und ohnehin - Bilder sagen mehr als 1000 Worte:

Abends wollte ich eigentlich nur ein Nickerchen machen gegen acht, hab dann aber bis zum naechsten Morgen durchgeschlafen. War aber auch ein laaanger Tag!

Freitag, 13. Januar 2012

Nelson

So, heute mal keine originelle Ueberschrift, nichtmal der Versuch. Die hier fasst es sowieso einfach am besten zusammen.

Nelson ist eine recht huebsche und sehr entspannte Stadt an der Nordkueste der Suedinsel, nicht weit vom Abel Tasman National Park. Eigentlich wollte ich dort nur zwei Naechte bleiben, um meine Reiseplaene zu Ende zu entwickeln und mich etwas umzusehen. Ich hatte mir ein Hostel fuer $20 die Nacht gesucht und reserviert, die oeffentliche Buecherei mit freiem Wifi und das iSite (die neuseelaendischen Info-Zentren) ganz in der Naehe, Wetter sah gut aus, ich fuehlte mich gut vorbereitet.
Falsch gedacht: ich wusste ja, dass die Stray Busse halbwegs voll sind, also wollte ich dann in Nelson alle restlichen Busse buchen, um mir boese Ueberraschungen zu ersparen. Dafuer war es aber leider schon zu spaet und neben vieler anderer Aergernisse lagen ploetzlich sechs Naechte in Nelson vor mir. Nichts gegen das Staedtchen, es ist wirklich ganz nett, aber so furchtbar viel zu tun gibts dann doch nicht... Alles in allem war es aber doch eine gute Zeit, zu deren Details ich jetzt auch endlich komme ;-)

Tag 1: Lesen. Mein Krimi war einfach so spannend, dass ich die 350 Seiten in einem Nachmittag/Abend verschlungen hab. Bis dein Zorn sich legt von Asa Larsson war das Buch.

Tag 2: Nur mal schnell in die Buecherei, Sachen buchen und Mails checken. Von wegen. Vier Stunden dort haareraufend gesessen, hinterher mit ein paar Leuten im Hostel unterhalten und mit ebenjenen an einen abgelegenen Strand zum Fischen gefahren. Wir waren eine recht internationale Truppe: Lisa und Enno aus Deutschland, Louise aus England/Neuseeland, Tushar aus Indien, Dave aus Kanada, Stefano aus Chile - und ich. Gefangen haben wir nur einen Fisch, der zu klein zum Essen war, aber nett war's trotzdem. Abends zurueck im hostel gab's noch mehr Bier, ich hab ein bisschen feuergetanzt und ueberhaupt war's sehr nett.

Tag 3: Louise ist vormittags zum Seal Swimming gegangen. Und nicht nur, dass sie tatsaechlich mit Robben geschwommen waere, nein, die sind auf Pilotwale getroffen! Wie cool ist das bitte? Die sollte am Abel Tasman Park ncihtmal vorkommen! ^^ Also auch noch schwimmen mit Walen. Sehr genial, ich war fast neidisch...
Ich hab nachmittags mich einfach zu nix aufraffen koennen, ich wuerde ja noch sooo viel Zeit in Nelson haben. Also jede Menge ferngesehen, von Family Guy ueber Altitude (crap!) bis Alien vs. Predator.

Tag 4: Morgens jemanden aus meinem Dorm gefragt, ob er einen 2mm-Stretcher haette. Problem bei der Ohrlochdehnerei ist naemlich, dass sich das linke einfach nicht daran gewoehnen will, dass es jetzt wachsen soll. Ich hatte es mit einem Bauchnabelpiercing auf 1.6mm, aber der kleine 3mm Stretcher wollte einfach nicht rein. Wie auch immer, Jake, so der Name des Angesprochenen hatte keinen in 2mm, aber bot mir an, den 3mm reinzudruecken. Tat schon etwas weh, ging aber. Ich konnt's halt nur nicht alleine. Dann bekam ich spontan noch einen schwarzen 8mm geschenkt, wohl weil auch er der Meinung war, dass die leuchtend hellblaue Schnecke in meinem rechten Ohr dezent bloed aussah (im $2 Shop gab's nix anderes in 8mm). So gewinnt man neue Freunde ;-)
Dann endlich auf die Socken gemacht und Nelson angeschaut. Im iSite wurden mir vor allem das Museum und die Kathedrale empfohlen, von wegen Architektur und so. Museum war $7 Eintritt und sah nicht aus, als wuerde es mir viel Neues zeigen. Ich hoffe, ich lag da richtig, sonst muss ich mich noch aergern, nicht reingegangen zu sein... Die "Kathedrale", eine mittelgrosse Kirche, war ein seltsamer Mischmasch aus europaeischen Baustilen so ziemlich jeder Epoche. Meiner Meinung nichtmal ein wirklich gelungenes Patchwork. Immerhin die Parks und Gaerten in Nelson sind wirklich huebsch und ich verbrachte einige Zeit dort und in einem kleinen Laden, der handgearbeitete Kunst und Kleidung lokaler Werkler verkaufte, darunter auch handgesponnenes und -gewebtes. Klar hab ich mich da wohlgefuehlt. Ausserdem hat mit der Shopbesitzerin endlich mal jemand wirklich meinen Kummer ueber die verpasste Ashford-Gelegenheit verstanden.
Abends ging es mit einigen Leuten aus dem Hostel in die Stadt, Jake stellte sich als schwul heraus und wir haben die Tanzflaeche ziemlich gerockt :D

Tag 5: Zusammen mit Jake schloss ich Freundschaft mit Krisi und Traian, einem Paar, sie aus Australien, er aus Schottland, Anfang zwanzig. Grossartige Leute! Ich bin mit Krisi sofort zuper klargekommen, was mit Maedels und mir ja keine Selbstverstaendlichkeit ist, aber ihr geht es normalerweise genauso, sie haengt auch lieber mit Jungs rum und ueberhaupt waren wir total auf einer Wellenlaenge. Alle zusammen und mit Chris, einem Englaender (22, gefuehltes geistiges Alter aber eher 60), sind wir auf einen nahen Berg - ok, besseren Huegel - geklettert - ok, gegangen -, der angeblich das Zentrum Neuseelands darstellt. Oben gab es dann lecker Picknick: Weisswein aus dem Karton in Plastikbechern. Classy! :D
Abends sind wir wieder weggegangen und ich glaub, nein, bin mir sicher, ich hatte noch nie so viel Spass beim Tanzen! Superbitchig mit Jake, latein mit Pablo (argentinier), komplett abgedreht su Dubstep und Drum'n'Base mit Krisi. Und Traian hat einfach ueberall irgendwie mitgemacht! ^^ Das coolste war, als wir eigentlich schon auf dem Weg nach Hause waren und an einem Club namens Elsewhere vorbeikamen. Es schallte ziemlich lauter Dubstep aus der Tuer und Krisi und brachen spontan in Geh-Tanz-Bewegungen aus, woraufhin wir vom Tuersteher einfach mal in den Club zitiert wurden. Von raussgeschmissen werden hab ich ja schon gehoert, aber wie gut ist es bitte, reingerufen zu werden?!
Eine der besten Naechte meines Lebens, einfach sorglos, super!

Tag 6: Morgens Krisi und Traian verabschiedet, dann selber ans Packen gemacht. Auch wenn es etwas bloed war, dort so lange Zeit verbringen zu muessen, immerhin hab ich nicht mehr viel, war es doch immerhin ne gute! Und schon wieder hab ich tolle Leute kennengelernt...

Jedes Mal, wenn ich zu super Menschen tschuess asagen muss, denke ich, dass ich nie wieder so tolle Leute treffe und dann kommen die naechsten auch schon um die Ecke :-) Es gibt einfach viel zu viele klasse Typen auf dieser Welt! Und auch so viele, die mich offenbar spontan moegen und mit mir auf einer Welle schwimmen... irgendwie war das zu Hause weniger.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Verdammte Hauptsaison!

Wisst ihr, was ich am Winter mag? Man kann sich an einem Tag ueberlegen: "Och, ich will morgen da-und-da hin" und dann macht man sich den Bus klar, setzt sich am naechsten Tag rein, faehrt zum naechsten Ort und quartiert sich in das Hostel seiner Wahl.
Mitnichten Frau Schrader, aeh, in der Hauptsaison.

Erstmal gibt es kein Bett, wenn man es nicht Tage vorher reserviert. Dann ist natuerlich auch der Bus voll. Und der naechste Termin, an dem ein Busplatz frei ist, gibt es kein Bett. Und der naechste Termin, an dem es ein Bett gibt, gibt es keinen Bus. Aaaargh!

Dementprechend musste ich meinen Plan 5x aendern und ihn jetzt leider mehr auf Busverfuegbarkeit als meine eigenen Wuensche anpassen. Immerhin weiss ich jetzt fuer jede noch kommende Nacht, wo ich schlafen werde.
Meine Hauptschmerzpunkte sind:
1. Ich kann den Routeburn-Track in den Fiordlands nicht laufen. Ich habe nur zwei Tage dort Zeit und man kann den zwar in zwei Tagen schaffen, aber ich persoenlich bin ziemlich zicher nicht in der Lage, einen Tag 10 und den naechsten 6 Stunden zu laufen. Ich werd dort natuerlich trotzdem wandern gehen, aber es ist nicht dasselbe...
2. Es gibt keine Moeglichkeit, zur Ashford Fabrik zu gehen, ohne 3-4 Tage in Ashburton zu verbringen. Und so sehr ich da auch hin will, so alnge dann doch nicht. Trotzdem, richtig doof, das war immerhin das erste, was ich mir fuer die Suedinsel vorgenommen hatte!
3. Ich haenge fuer 5 Tage in Nelson fest. Eigentlich wollte ich ja schon seit vorgestern hier weg und im Abel Tasman National Park sein, aber leider waren die Busse mal wieder anderer Meinung. Also muss ich noch bis Samstag hier ausharren! Das Backpackers, in dem ich wohne, ist echt nett, mit $20 die Nacht sehr guenstig, es sind coole Leute da und Nelson ist ein huebscher Ort - ABER ICH WILL WEITER! VERDAMMTE AXT!!!

Aus Wellington und von allgemeiner Suedinsel-Landschaft gibt's hier ein paar Fotos:


Aus Nelson poste ich welche, wenn ich hier fast weg bin. Ein Tag war immerhin echt cool, da sind wir mit ein paar Leuten (Englaenderin/Kiwi, Inder, Chilene, Kanadier, drei Deutsche) zu nem einsamen Strand gefahren und haben da gefischt. Nicht erfolgreich, aber mit viel Bier und tollen Sonnenuntergang. Zurueck im Hostel gab es dann noch mehr Bier, ein paar Kraeuter und Feuertanz von meiner Seite :) Das alles natuerlich bei feinstem Sommerwetter!

Dienstag, 10. Januar 2012

Plaaaan!

Aenderung im Plan: ich komme doch nicht am 26. Januar wieder an, sondern erst spaeter. Dank meiner allerallerliebsten Mama, die fuer mich den Flug umgebucht hat, was von hier aus schwierig bis unmoeglich war, sieht meine Rueckreise jetzt so aus:


16.Februar
Abflug 13.35 Uhr Auckland
Ankunft 19.00 Uhr Singapore

Abflug 23.55 Uhr Singapore
Ankunft 05.55 Uhr Frankfurt

Abflug 10.00 Uhr Frankfurt
Ankunft 10.50 Uhr Hannover
17. Februar


Die ersten Angaben sind keine Ortszeiten, aber die Ankunftszeiten in Frankfurt und Hannover sollten mit euren Uhre uebereinstimmen! :) Wann ich eine "Hurray, ich bin wieder da! Party" veranstalte, weiss ich noch nicht. Mein Geburtstag am 20. bietet sich ja nicht wirklich an, das ist ein Montag... aber mal schauen. Irgendwas denk ich mir aus.

Noch ein Anliegen: der Rest meiner Reise ist jetzt ziemlich durchgeplant, ich weiss jedenfalls, wo ich jeden Tag sein werde. Nun ist die Frage, soll ich meinen Zeitplan posten, um eure Neugier jetzt zu befriedigen, oder wollt ihr euch lieber ein bisschen ueberraschen lassen? Sagt's mir in Kommentaren!

Montag, 9. Januar 2012

Nomadenleben

Nun bin ich also wieder 'on the road'. Einerseits ungewohnt, andererseits auch fast vertraut, so lange ist meine Travel-Zeit ja nun auch noch nicht her.

Am ersten Tag ging es erstmal zur Blue Duck Lodge, einem total abgelegenen kleinen Hostel in Whakahoro. Totaaaal schoen! Man haette da Horseriding und Goatshooting (Ziegen sind hier so sehr eine Plage, dass man die einfach abknallen kann) und was nicht alles machen koennen, aber ich dachte, ich spar erstmal ein bisschen Geld und so habe ich nur mit ein paar irischen Maedels und zwei Hollaendern eine Mini-Wanderung gemacht.
Abends sassen wir noch um ein Lagerfeuer, haben Gitarre gespielt und gesungen, ich hab ein bisschen Feuergetanzt und -gespuckt, aber bin "schon" um 12 ins Bett, denn am naechsten Tag sollte es schon um 7.00 am weitergehen... also um 6.00 am aufstehen. Aber das kannte ich ja schon ;-)

Und nicht nur, dass wir saufrueh aufstehen mussten, danach wartete das Tongariro Alpine Crossing auf uns! Obwohl nur schlappe 19,4km lang, braucht man im Sommer doch seine 6 - 7 Stunden, denn man macht fast 800 Hoehenmeter, rauf und wieder runter.
Der Tongariro National Park ist das Gelaende, auf dem die meisten Mordor-Szenen fuer Peter Jacksons Meisterwerk gedreht wurden und wenn ihr euch die Fotos anguckt (siehe letzte Eintrag), fragt ihr euch bestimmt nicht lange, warum. Ich hab sogar den Mount Doom (Schicksalsberg) gesehen. Raufzuklettern, haette leider 3 Stuinden extra gekostet, die wir nicht hatten, aber was solls.
Ich werd nicht luegen: es war sauanstrengend. Gestaret wurde auf ca. 1100 m. Die erste Etappe stieg nur leicht an, aber die Mittagssonne brezelte einem auf Kopf und Schultern und es gab einfach keinen Schatten weit und breit und auch keinen Wind, man war ja noch im Tal.
Zweite Etappe: Devil's Staircase. Heisst nicht umsonst so. Zwar kriegt man endlich etwas Wind ab, aber die Steigung macht wenig Spass, alle 200m musste ich anhalten, weil meine Beine einfach nicht mehr wollten.
Naechstes Stueck bis zum Red Crater. Erstmal durch eine flache, extrem trostlose Ebene, dann wurde es nochmal richtig steil. Allerdings wurde man von der unglaublichen Aussicht mehr als entschaedigt. Auf dem letzten Stueck nach oben hab ich mir leider das Knie etwas verknackst, aber davon erstmal nicht viel gespuert - merkt euch meine Worte. An diesem Punkt waren wir auf 1886 m. Ich hatte ja etwas Sorge, dass ich den Track nicht schnell genug schaffe, aber zu diesem Zeitpunkt war ich ca. eine Stunde dem Zeitplan voraus, den uns der Typ von Adrift vorgegeben hatte. Wunderbar, also ab jetzt etwas mehr Entspannung...
Nach einer ziemlichen Rutschpartie einen Hang hinunter gab's dann Lunch an den Emerald Lakes, wunderschoene, leuchtend gruenblaue Schwefelseen. Der Eigeruch wurde zum Glueck vom Wind genuegend abgeschwaecht.
Dann gab es ein sehr nettes Stueck, leicht Steigungen, hoch und runter, huebsche Szenerie. Aber kurz darauf ging es bergab - mit dem Weg und meinem Knie. Das fand den steilen Pfad abwaerts naemlich gar nicht witzig. Ziemlich bald wuenschte ich mich zurueck auf des Teufels Treppen...
Netterweise kamen zwischendurch auch noch ein paar Abschnitte aufwaerts (worueber sich meine Mitwandernden sehr beschwerten, ich fands gut ^^) und schliesslich kamen wir an einer Berghuette an. Fix aufs Klo und weiter.
Noch mehr bergab, aber geniale Aussicht! Also Zaehne zusammen und weiter. Die letzten 2 bis 3 km fuehrten dann ploetzlich durch Urwald, was nach der kargen, alpinen Vegetation ziemlich ploetzlich kam. Ein bisschen huegelig, manchmal mussten wir klettern, aber nix schlimmes mehr.
Nach exakt sieben Stunden und mit mittlerweile doch schmerzenden Fuessen waren wir dann am anderen Ende angekommen. Ich bin uebrigens unfassbar dankbar fuer meine tollen Wanderschuhe und die Winbreaker-Jacke!
Alle waren relativ groggy und niemand (!) ohne Sonnenbrand. Besonders die Irinnen sahen ziemlich uebel aus. Ich hatte mich dauernd eingecremt, aber auch mich hat's auf der Nase und seitlich am Hals erwischt. Der Abend im Hostel wurde dann geschlossen in den Whirlpools mit Massageduesen verbracht. Und ich wette, das hat mir eine Menge erspart, denn von dem allerseits angekuendigten Muskelkater hab ich nicht viel gemerkt. Ein leichtes Ziepen hier und da fuer zwei Tage, das war's. Na, umso besser!

Naechster Tag: Wellington. Tolle Stadt! Ich hab mir fuer $99 eine neue Kamera besorgt (sehr guenstig, trotzdem aergerlich) und ansonsten ein bisschen die Stadt angeguckt. Das heisst, erstmal hab ich ne Menge geskyped, denn ich hatte 24h unlimited Internet Acces mit meinem eigenen Netbook...
Aus meinem Plan, die Stadt anzuschauen, wurde auch nur bedingt was. Ein bisschen rumgeschaut, dann auf die Cuba Street gegangen, so die Indie-Ecke mit lauter alternativen Laeden und Cafes... klar hab ich mich da wohl gefuehlt! Dort traf ich dann auf einen jungen Strassenmusiker, Gitarrist, irgendwo zwischen 15 und 17 Jahre als vielleicht. Der hat gespielt wie ein junger Gott! So im Style von Andy McKee (wer den nicht kennt: Youtube hilft!). Ich wollte eigentlich nur kurz zuhoeren, sass dann aber doch fast 1,5 Stunden da. Nationalmuseum hatte dann schon so gut wie zu, aber egal. Ich werde ja nochmal durch Wellington kommen. Und der Moment war absolut magisch.

Am Sonntag morgen musste ich um 7.45 am Faehrterminal sein. Zu Fuss von meinem Hostel ca. eine halbe Stunde, die hatte ich keine Lust, mit meinem ganen Kram zu laufen. Also versucht, einen Bus zu nehmen. Versucht deshalb, weil hier einfach nicht ersichtlich ist, auf welcher Strassenseite man denn eigentlich stehen muss - wenn man es denn geschafft hat, die richtige Station und Zeit herauszufinden. Irgendwie aber doch geschafft und musste dann von der Bushaltestellte nur 5min laufen. Auf den paar Metern wurde ich komplett durchnaesst, denn es regnete so sehr, ich war ueberzeugt, ab und zu das Bellen und Jaulen der kleinen Hunde zu hoeren, die irgendwo in der Naehe auf den Asphalt klatschten.

Die Faehrfahrt auf die Suedinsel (von Wellington nach Picton) sollte eigentlich auch tolle Aussichten bieten, aber bei dem Wetter lag die Sichtweite bei gefuehlten 2m, damit war also nichts. Na toll. Und dafuer dann $56. Hab ich eben durchgeschlafen.

Mit etwas Verspaetung ging es in Picton dann los ueber die Suedinsel. Sieht schon schick aus hier, so naturmaessig. Allerdings ist der Unterschied zwischen suedlicher Nordinsel und noerdliche Suedinsel nicht sooo riesig (pssst, sag das keinem Mainlander!). Der Bus hielt an einer Winery und wir konnten ein paar Weine testen. Ich hab mich total in einen eichenholzfassgelagerten Chardonnay von 2008 verliebt. Nichts, was man so runtertrinkt, der Sauvignon Blanc war sehr viel komfortabler und frischer, aber super-interessant und mit $20 fuer die Flasche auch gar nicht so teuer. Aber ich konnte mich zusammenreissen! Ha! ich klopf mir an dieser Stelle mal selbst auf die Schulter.
Gegen 15.00 Uhr kamen wir in Nelson an, nur fuer eine kurze Pause, aber ich bin abgesprungen. So eine Eingebung, irgendwie klang Nelson gut, deswegen hatte ich mir schon von Wellington aus eine guenstige Unterkunft ($20 pro Nacht) klargemacht und bleibe jetzt erstmal einige Tage, weil der Stray Bus bis zum 14. leider voll ist.
Das Hostel hat eine total nette Atmosphaere, die erste Nacht im Bett war nice und ich versteh mich mit einigen Leuten hier echt gut. Heute erkunde ich mal die Gegend, nachdem ich noch einiges fuer meine Weiterreise geklaert hab. Es ist etwas verwirrend, dass Stray im Winter und Sommer unterschiedliche Fahrplaene und Routen hat und mein Magazine ist noch aus dem Winter... aber ich krieg das schon hin!

Morgen geht's weiter zum Abel Tasman National Park, dort werd ich ganz viel wandern und schwimmen! Yaaaay! :-) Mit dem Wandern und mir ist das uebrigens eine ganz faszinierende Hassliebe: fast immer, wenn ich am wandern bin, nervt es mich, dass meine Beine weh tun und alles, zumindest die erste Stunde ist immer ziemlich hart. Aber kaum wandere ich mal nicht, will ich unbedingt wieder rein in die Botten! Ist das normal?

Samstag, 7. Januar 2012

Photos!

Sooo, Bilder aus Whakahoro (sprich: Fackahoro) und vom Tongariro Alpine Crossing sind online! Einfach draufklicken und angucken! Viel Spass :)



The fucking show must fucking go on

Ach du meine Guete, war das wieder ein Drama! Eigentlich wollte ich ja am 02.01. Taupo verlassen. Dann dachten wir (Dave, Jack, Jemma, ...) uns aber, dass wir das Tongariro Crossing gern zusammen machen wuerden. Der einzige Tag, an dem alle konnten, war ebenjener 02.01., also dachte ich mir, fahr ich eben am 03. Januar.
Leider sah das Wetter ueber Silvester total scheisse aus, sodass wir uns den Plan schon aus dem Kopf geschlagen hatten, denn bei zu viel Regen wird das Crossing gecancelt. Als ich dann gegen Mittag (zu spaet um noch loszugehen) runterkam, war das Wetter natuerlich wunderschoen... grml.

Apropos Silvester: das war auch ganz nett. Petra und ich wollten zur Feier des Tages eigentlich 43er mit Milch trinken, leider gab es nirgendwo 43er :D Wir also zu Wikipedia, Recherche betrieben, was den eigentlich ausmacht und eine Alternative besorgt. War auch gar nicht so schlecht. Ausserdem noch Grillgut und mit allem und allen zusammen ab zu Mark und Claudia nach Hause, dort dann gemuetlich gegrillt und getrunken, um exakt Mitternacht waren wir dann wieder zurueck in der Stadt.
Bloederweise haben alle Clubs und Bars an dem Abend Eintritt genommen - alle bis auf Mulligan's. Also ab dorthin, mit den Leuten von Scenic Cellars getroffen und gefeiert. Leider hat auch am New Year's Eve alles schon um 3.00 Uhr zugemacht. Naja, mit Alex noch ein bisschen Feuertanz im Park veranstaltet und ins Bett gegangen.

Zurueck zum Leave-Taupo-Theater: Es stellte sich dann heraus, dass am 03. Januar gar kein Stray Bus fahren wuerde, aaaalso gut, dann eben am 04. Januar...
Mein letzter Tag sollte also Dienstag, der 03. Januar sein. Und eigentlich wollte ich an dem alles ganz entspannt erledigen und dann noch nen netten Nachmittag haben. Erstmal ins Internet, Mails checken, Flugumbuchung in die Wege leiten und so weiter. Internet kaputt. Zum ersten Mal in drei Monaten ist es kaputt und das, wenn ich es mal wirklich brauche. Na toll. Erstmal ne Frustzigarette von Dave geschnorrt, denn ich hatte natuerlich meinen eigenen Tabak am Vorabend verloren. Alex kam dann noch vorbei und eigentlich wollten wir dann alle noch zur Ropeswing, aber Jemma war zu sonnenverbrannt, Jack am Arbeiten und Dave musste auch dorthin. Naja, dann eben zusammen kochen, auch gut. Einen nicht unerheblichen Teil meiner Vorraete hab ich an diverse Freunde verteilt, ich konnte ohnehin nicht alles mitnehmen.
Immerhin Alex war hinterher noch motiviert und wir sind im Regen zum Fluss.
Ich bin hier richtig zur Wasserratte geworden: egal, wie das Wetter ist, wie stark die Stroemung ist, ob der Fluss zu tief ist, um den Grund zu sehen, ob ich aus 6m springen muss oder mir das Wasser mit schwarzen Schwaenen teilen muss: rein da! An meinem vorletzten Abend hab ich sogar noch ein 'must' erledigt und hab nachts halb nackt im See gebadet ^^ Gut kalt, aber nach dem ersten Schock gings.
Dann musste ich aber wirklich endlich packen, Petra hat mich dabei moralisch unterstuetzt. Dadurch, dass ich ja schonmal gepackt hatte und soweit alles vorbereitet war, hat es auch gar nciht soo lang gedauert. Noch fix in die Dusche und ab ins Mulligan's zum Pub-Quiz. Viele waren da, die ich ueber meine Zeit in Taupo kennen- und liebengelernt habe. Petra hat gaaanz viele Fotos gemacht. Meine eigene Kamera wurde mir ja mal wieder geklaut -.- Sobald ich die Bilder hab, lad ich sie hoch! Nach dem Pub-Quiz noch in die element, dann Feuertanzen, gegen 6.20 Uhr eingeschlafen. War eine tolle letzte Nacht!
Das Aufstehen um 7.00 (nach 40min) war weniger prickelnd, ich dachte, mein Kopf explodiert! Rest gepackt, fertig gemacht, gefruehstueckt und dann war es auch schon Zeit, tschuess zu sagen. Jemma ist aufgestanden, um zu winken, voll suess! Sam hat shcon an der Rezeption gearbeitet und zu Jack und Dave musste ich ins Zimmer tapern, um mich zu verabschieden. Ich hab noch nie jemanden gesehen, der so schwer wachzukriegen war, unglaublich ^^

Das war also erstmal das Kapitel Taupo. Ich hab viel gelernt, ueber Kiwis, Yorkies, mich selbst, Selbststaendigkeit, Eigenverantwortung, Akzente, Metal, Schimpfwoerter und Biersorten. Eine tolle Zeit und ich bereue nicht die Bohne, so lange da gewesen zu sein. Aber es war jetzt auch gut, mich wieder auf den Weg zu machen. Auf in's naechste Abenteuer!