Mittwoch, 28. September 2011

The Anson Experience

Ich habe gerade meinen bis jetzt und vielleicht insgesamt besten helpx-Aufenthalt hinter mir!
Ich war fuer 10 Tage bei einer Familie namens Anson - Grant, Judy, Hazel, George und Hund Poppy. Leider hab ich mir waehrend einer kurzen Virusinfektion eine Sekundaerinfektion im Hals eingefangen. Wegen dieser hatte ich Schluckbeschwerden, Halsschmerzen und war permanent muede - 18 Stunden Schlaf am Tag waren durchaus drin, ganz im Gegensatz zu vernuenftiger Arbeit. Nach ein paar Tagen hab ich mir Judy darueber gesprochen, sie ist naemlcih zufaellig Aerztin. Nach nur 48 Stunden Amoxicillin war ich ploetzlich so wach wie seit einer Woche nicht mehr, es war grossartig! Und die Halsschmerzen gingen auch weg und ich konnte endlich die Arbeit aufholen, die ich waehrend der ersten paar Tage mehr oder weniger verprennt habe. Nicht, dass die Ansons das wollten, aber ich hab mich so besser gefuehlt. Und die Arbeit draussen (hauptsaechlich Stoecke aufsammeln und zum Feuerplatz bringen) ist auch gar nicht so uebel, wenn man mp3-Player hoert und das Grundstueck sooo schoen ist: ein recht grosses Stueck Land mit ein wenig Wald, an zwei Seiten begrenzt von einem wunderschoenen kleinen Fluss! Obwohl darauf zwei Haeuser stehen - eins davon fuer die Kinder -, war kein Schlafzimmer uebrig und ich hab in einem kuschligen kleinen Wohnwagen gleich vor dem Haus geschlafen. Der war wirklich gemuetlich und ich hab wunderbar getraeumt!
Alle waren soo lieb, besonders Judy! Und Grants ironischer Humor war einfach zu witzig, ich war eigentlich staendig am Lachen - manchmal allerdings wegen George, der 15 ist und mit dem ich mich die halbe Zeit gekabbelt habe. Und Hazel, die 17jaehrige Tochter, hatte ziemlich aehnliche Diskussionen mit ihren Eltern, wie ich sie noch sehr gut in Erinnerung habe... und sogar den Hund Poppy hatte ich wirklich lieb, ich bin mit ihr jeden Tag spazieren gegangen und wir haben ganz viel gespielt!
Zum ersten Mal habe ich mich wirklich zu Hause und als Teil der Familie gefuehlt! Ich hoffe, die Ansons nochmal besuchen zu koennen, so im Januar. Das waere ein schoener Abschluss... aber erstmal schauen.
Ich war uebrigens im subtropischen Regenwald, mit Farnen, Palmen, Lianen, Kauris und allem! War ziemlich cool und faszinierend - in einem kalten Regenwald zu sein, fuehlte sich einfach falsch an :D Leider konnte ich da keine Fotos machen, es war wolkig an dem Tag und so einfach zu dunkel.
Total lieb war auch, dass mit Grant extra zu einer Frau gefahren hat, von der ich 380g Rohwolle gekauft habe - bei den Ansons hab ich sie dann gewaschen und auf Fliegengittern getrocknet und dann hat Grant ueber eine Stunde seiner Freizeit damit verbracht, mit mir Wollkaemme zu basteln. So habe ich also sogar noch neues ueber die Wollverarbeitung gelernt! :)
Cool war auch mein Ausflug nach Kerikeri, dort habe ich nach einer kleinen Wanderung von den Rainbow Falls aus eine Fuehrung durch eines der ersten Missionshaeuser Neuseelands gemacht und mir das aelteste Steingebaeude des Landes angesehen, das neben einem Laden mit coolen alten Sachen (Repliken) auch noch eine Ausstellung enthielt. So hab ich eine ganze Menge ueber die Geschichte von Pakehas und Maoris erfahren, war wirklich super-interessant!

Jetzt bin ich erstmal fuer zwei Naechte in Paihia und will mir morgen Russell angucken. Uebermorgen geht's dann zurueck nach Auckland und von da aus hoffentlich Anfang naechster Woche zu einem Host auf der Coromandel-Halbinsel!
Ich habe versucht, einen bezahlten Job zu finden, aber das ist zur Zeit sehr schwierig... entweder, die wollen, dass man mindestens 3 Monate bleibt oder wollen 4 Jahre Berufserfahrung oder sind komplett seltsam. Hab mich bei zwei Restaurants als Kellnerin beworben, aber noch keine Antwort erhalten. Leider wird gerade nichts geerntet, hab genau das grosse Loch im Fruit Picking erwischt :-(

Hab ich eigentlich schon erwaehnt, dass die Ansons ganz toll waren? :D Sie haben mich uebrigens ziemlich an zu Hause erinnert. Ob meine Bruederherzen wohl so sind wie George, wenn ich zurueckkomme?

Achja und es gibt ganz viele neue Fotos, geordnet nach der Reihenfolge meiner Reisestationen, die fuer euch neuesten sind in der Mitte: Klick hier. Die Bilder aus Kerikeri kommen, sobald ich sie durchgesehen habe.

Dienstag, 27. September 2011

Liebe Freunde der Botanik!

Ich habe hier eine meiner Vorlieben weiter ausgelebt, naemlich die, Blumen und Pflanzen zu fotografieren. Jetzt bin ich aber auch daran interessiert, wie die eigentlich heissen. Wenn also jemand etwas zu der jeweiligen Pflanze weiss, schreibt er bitte einen Kommentar in das Fotoalbum! Natuerlich gibt es in diesem Album immer mal wieder neue Bilder, da sag ich dann Bescheid. Danke!
Klick auf das Album:

Samstag, 24. September 2011

Die Bay of Spirits

Der Trip zum Cape Reinga war toll!
Wir haben unterwegs einen Stop gemacht beim Gum Digger's Park. Hier in Northland sind vor ca. 45.000 Jahren alle Kauri Baeume auf einmal umgefallen - und das Land war bedeckt von diesen bis zu 2.000 Jahre alten und 30m Durchmesser zaehlenden Baeumen! Die Wissenschaft geht von einem riesigen Tsunami aus. Jedenfalls wurden sie so ploetzlich konserviert, dass sie weder verrottet, noch versteinert sind. Hier liegt also 45.000 Jahre altes, wundervolles Holz im Boden. An den Wurzelballen und Kronen jener Baeume kann man etwas finden, was dem Bernstein sehr aehnlich ist, genannt Kauri Gum. Das wurde hier frueher ausgegraben, daher der Name jenes Parks. Jedenfalls wurde uns dort eine Menge darueber erzeahlt und wir konnten sowohl den Bernstein als auch das tolle Holz bewundern - das ist naemlich nicht nur alt, sondern auch sooo schoen! Leider ganz schoen teuer :-/
Das Cape selbst war atemberaubend... allerdings eher die naehere Umgebung als der oede Leuchtturm selbst. Hier erklaeren Bilder mehr als tausend Worte, guckt euch also das Album an! Was mich dort am meisten beeindruckt hat, war die spirituelle Atmosphaere, auch wenn ich normalerweise nicht so der Esoterik-Fan bin. Sache ist: die Maori sind vor knapp 1000 Jahren von einer polynesischen Insel namens Hawaiki (die heisst ehute offenbar anders, keiner weiss, welche genau gemeint ist) nach Aotearoa (Land der langen weissen Wolke = Neuseeland) gekommen. Wenn nun ein Maori stirbt, geht sein Geist zurueck nach Hawaiki. Vorher reist er, von wo auch immer in Neuseeland, zum Cape Reinga und macht sich von dort auf die Reise. Von einem Baum in der Bay of Spirits (in Sichtweite vom Cape) werfen sie einen letzten Blick auf ihr Land, dann geht es endgueltig weiter bzw. zurueck. Grant hat es so beschrieben: You can't help but feeling it. Das stimmt, man kann sich nicht wehren, selbst wenn man sich versucht zu sagen, dass man das nur fuehlt, weil man die Geschichte kennt. Ob das so ist? Keine Ahnung. Offenbar hat es auch nciht jeder gefuehlt. Aber es war wirklich eine tolle Erfahrung.
Dunesurfing war auch ziemlich witzig. Im Prinzip klemmt man sich ein Boogieboard unter den Arm (wenn man nicht zufaellig zu kurze Arme dafuer hat, dann wird's schwieriger) und kraxelt eine grooosse, sehr steile Sandduene rauf, um von ganz oben baeuchlings auf dem Board nach unten zu rasen. Zu mehr als drei Anlaeufen hat meine Motivation allerdings nicht gereicht, dieses Hochgerenne ist einfach anstrengend ^^ Der Rekord in der Gruppe war sieben mal!
Ninety Mile Beach war jetzt nicht sooo aufregend, aber auch ganz schick. Ein seeehr langer Strand eben - uebrigens nur ca. 64 Meilen lang. Ganz unterhaltsam waren die Autowracks, die allenthalben, ganz oder halb begraben, herumstanden.
Alles in allem ein schoener Day Trip!

Freitag, 23. September 2011

Fotos, Fotos, Fotos!

Das sind natuerlich laengst nicht alle, aber das Aussortieren, Komprimieren, nochmal Aussortieren und Hochladen dauert echt ganz schoen lange^^ Und selbstverstaendlich habe ich an den jeweiligen Orten noch viiiiieeeel mehr Bilder gemacht, aber darauf muesst ihr warten, bis ich zurueck bin. Hier also eine Auswahl von folgenden Orten (du musst draufklicken, dann kommt mehr!):

Auckland
Bay of Islands
Cape Reinga & Ninety Mile Beach

Freitag, 16. September 2011

Zwei Wochen Abstinenz vom Web

Ich bin doch schon etwas frueher von der Rinderfarm abgehauen, die persoenliche Ebene mit den Hosts hat einfach nicht gestimmt. Ich hoffe, Thierry denkt nicht, ich bin seinetwegen gegangen, aber bestimmt nicht.
Weil ich meinen naechsten Host nicht nerven wollte, bin ich mangels Alternative erstmal zurueck nach Auckland. Dort habe ich was furchtbar Unvernuenftiges gemacht und bei einem Typen uebernachtet, den ich bei meinem letzten Aufenthalt in Aucks im Hostel kennengelernt hatte. Der hat naemlich mittlerweile eine Wohnung und mir angeboten, dort zu bleiben, wenn cih mal wieder nach Downtown komme. Naja, es ist nichts passiert und es war gratis - ganz im Gegensatz zu den Hostels zum Rugby World Cup -.-
Ich hab mich waehrend der paar tage dafuer entschieden, einen Stray Buspass zu kaufen. Der hat mich 899$ gekostet (Ca. 530E) und wird mich fuer den Rest meines Aufenthaltes ueberall hinbringen. Noch dazu sind so Sachen inklusive wie eine Bootstour durch die Bay of Island (ca. 90$) und ein tagestrip zum Cape Reinga mit Sandboarding (ca. 150$) und die Firma wirbt damit, 'off the beaten track' zu gehen, also uns dorthin zu bringen, wo man normalerweise als Tourist nicht unbedingt hinkommt. Wer mehr wissen will: straytravel.com, ich hab dem Maximus Pass sehr guenstig bekommen.
Eine Nacht war ich dann in einem sehr gemuetlichen Hostel in Whangarei, der Bunkdown Lodge. Da waren ganz viele Deutsche, ein Paar von werdenden Lehrern, eine Schuelerin, eine Krankenschwester und eine Weltreisende. War ganz interessant, sich mit denen zu unterhalten. Ausserdem hab ich Midsomer Murders (= Inspektor Barnaby) auf Englisch gesehen und muss sagen, die deutsche Uebersetzung trifft den Ton echt ueberraschend gut! :-) Das ist auch der Fall bei den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett, von denen ich mir in einem genialen 2nd-hand-bookstore gleich fuenf gekauft habe - denn endlich verstehe ich sie auch auf Englisch! Yeeha!

Apropos Sprache: Feallt euch auf, dass mein Deutsch wieder viel deutscher klingt? Das duerfte an meinem letzten helpx-Aufenthalt liegen. Eigentlich sollte ich da ja alleine auf das Haus und die Haustiere aufpassen. Wie sich aber herausstellte, als ich abgeholt wurde, waren noch zwei andere Maedels da (19 Jahre, aus Hildesheim^^) und Liane, unser Host, wuerde gar nicht wegfahren :D Da sie den ganzen Tag arbeiten war, haben wir in der Zeit natuerlich Deutsch gesprochen. Die Aufgaben reichten von allgemeinen Haushaltsarbeiten ueber Hunde und Pferd versorgen bis zum Aufraeumen (oder sollte ich sagen 'Entruempeln'?) einer grossen Scheune.
Alles in allem waren es schoene zwei Wochen, mit dem Pferd 'Gigi' umzugehen, war nach langer Zeit mal wieder sehr schoen, die war auch super-entspannt. Die Hunde haben mich etwas genervt... zwei von ihnen waren Labrador-Weimaraner-Mischlinge und natuerlich total unausgelastet mit dem einen Spaziergang am Morgen. Selbt wenn wir mit ihnen 3x am Tag zum Strand gegangen sind, waren sie noch hibbelig. Da waren mir die Katzen deutlich lieber ;-)
Einziger wirklich grosser Nachteil: sie hatte kein Internet! Also keine Reiseorganisation, keine Mails, kein Blog... einmal die Woche sind wir zu den Nachbarn fuer das noetigste. Das war etwas anstrengend, an merkt richtig, wie sehr man doch davon abhaengt. Dafuer habe ich ein paar mal mit Leuten zu Hause (Kilian, Mama, Enno, Hanna) telefoniert, das war echt super!

Jetzt bin ich in Paihia, in der Bay of Islands. Hierher bin ich mit dem Stray Bus gekommen und auf dem Cruise raus in die Bay haben wir Orcas gesehen! Ein grosser Bulle ist sogar ganz nah ans Boot gekommen, das war grossartig! Seinetwegen haben sich die Delphine natuerlich versteckt gehalten, aber das war okay ^^
Morgen geht es zum Cape Reinga und zum 90-Mile-Beach (der eigentlich nur 64 Meilen lang ist) und am Sonntag morgen zu meinen naechsten Hosts, die haben auch wieder Internet!
Bis dann! :-)