Freitag, 28. Oktober 2011

Dayin, dayout...

Ich bin jetzt seit drei Wochen in Taupo und langsam stellt sich sowas wie Routine ein. Keine besonders gesunde Routine, aber immerhin. Ich habe das Gefuehl, ich bin hier in den letzten Tagen mehr ausgegangen, habe mehr geraucht und getrunken und getanzt als in den letzten zwei Jahren! Ich gehe jetzt nciht jeden Tag aus und schon gar nciht, wenn ich am naechsten Tag im Cafe arbeiten muss, aber es ist trotzdem echt mehr als zu Hause. Und es gefaellt mir! Ich fuehle mich ein bisschen mehr wie 19 ;-)

Mittlerweile bin ich ein ziemlicher Rugby-Fan! Ich hab zwar noch nicht jede einzelne Regel verinnerlicht, aber das geht den meisten so, hab ich mir sagen lassen. Das Halbfinale New Zealnad vs. OZ war extrem spannend und ich hab es in der oertlichen Public Viewing Zone geguckt, geniale Stimmung! Am Tag des Finales - ausgerechnet gegen Frankreich! - musste ich bis 22 h arbeiten, das war die Hoelle... sie letzten 20min konnte ich dann noch im Pub gucken. Meine Guete, war das spannend, mein Puls war bei gefuehlten 130... Die Uebergabe des Pokals war sehr emotional, ich hab sogar 1-2 Traenen verdrueckt, was bestimmt auch damit zu tun hatte, dass ich so kaputt war. Feiern gehen war danach auch nicht mehr, ich musste einfach ins Bett...

Die zwei Jobs sind schon ziemlich anstrengend, wenn ich ein paar Tage hintereinander bei beiden arbeiten muss, tun mir die Fuesse echt weh. Wirklich bloed ist, dass ich dauernd so kaputt bin, dass ich das mit den Bewerbungen fuer Ausbildungsplaetze nicht auf die Reihe kriege. Ich meine klar, hier jetzt Geld zu verdienen ist schon wichtig, aber meine Lehrstellensuche sollte eigentlich nicht drunter leiden. Ich gelobe Besserung! Heute hab ich einen ganzen Tag frei und werde mich gaaanz viel darum kuemmern. Waere halt auch alles einfacher, wenn es hier im Hostel Wifi gaebe. So muss ich halt immer mit dem USB Stick an den PC, mir die wichtigen Sachen als Text kopieren, dann am Netbook meine Bewerbung schreiben, wieder an den PC, Anschreiben zu Kili schicken, ...Jetzt hab ich sogar zwei fix & fertige Bewerbungen in meinem Mailpostfach liegen, ich muesste sie eigentlich nur noch weiterleiten, aber - klingt albern, ich weiss - der Gedanke macht mir einfach Angst. Aber heute mach ich das alles! Echt!

Da mir letztens am Telefon gesagt wurde, dass ich das gar nciht explizit erwaehnt habe, mach ich das jetzt: Ich will hier bis Mitte Dezember bleiben und arbeiten und dabei hoffentlich ganz viel Geld anhaeufen (was bedeutet, dass ich hier weiterhin echt sparen muss). Danach reise ich dann ueber Tongariro und Wellington auf die Suedinsel und entdecke dort alles in den restlichen Wochen und fahre dann am 21. Januar wieder nach Auckland. Von da aus evtl. nochmal in die Bay of Islands fuer zwei Tage oder so, um die Ansons zu besuchen.Ausserdem bin ich seit ein paar Tagen komplett ueber das Heimweh weg. Klar vermisse ich immernoch Kili, meine Familie, Ramses (wie geht's dem eigentlich?), mein Bett und so weiter, aber irgendwie wuerde ich jetzt gerne fuer das ganze naechste Jahr einfach nur reisen. Wenn ich aus irgendwelchen Gruenden ploetzlich mehr Geld habe, als ich erwarte und im Februar keine Vorstellungsgespraeche anstehen (bittebittebitte!) dann flieg ich ueber OZ nach Hause. Immerhin hab ich ja jetzt auch schon Bekannte da (in Perth - nicht gerade praktisch).

Hier in Taupo gibt es noch ein anderes (also mehrere, aber ich spreche jetzt nur von einem) Hostel, die Rainbow-Lodge, die soll noch besser und etwas guenstiger sein als das Urban Retreat, in dem ich zur Zeit wohne. Aber erstmal bezahle ich heir als 'Longterm' 18,50$ pro Nacht in einem Vierbettzimmer, wie viel guenstiger kann es also werden? Und dann liegt das Urban Retreat sehr zentral und nur 5min zu Fuss durch die Innenstadt von meinen beiden Arbeitsplaetzen entfernt. Das ist mir ganz lieb, denn vorgestern hat mir Glenn, der Koch im waterside, erzaehlt, dass vor ein paar Jahren eine junge Daenin auf dem Weg nach Hause mit einem Stein erschlagen wurde. Der Moerder wurde zwar gefunden - ein 14jaehriger oO - aber trotzdem weiss mein jetzt halt, dass sowas passieren kann in Taupo und bis zur Rainbow Lodge sind es 15min zu Fuss durch ziemlich einsame Strassen von der Innenstadt.UND ich hab hier tolle Leute! Da ist einmal Petra, eine weitere 19jaehrige aus der Naehe von Stuttgart, mit der ich mich gut verstehe und wir haben ja SO viel gemeinsam! ;-) Dann noch Mark und Sam, die schon hier waren, als ich herkam. Die beiden, aus London und York, koennen zwar manchmal etwas anstrengend sein, sind aber im Prinzip echt nett und lustig. Joss (eigentlich Jocelyn) war auch mit von der Partie, aber der ist leider vor ein paar Tagen zurueck nach England. Den haette ich gerne etwas besser kennengelernt, irgendwie weiss ich eigentlich kaum was ueber ihn, ein bisschen schade, aber was solls. Wenn mich die Neugier ueberwaeltigt, gibts ja facebook ;-) Claudia, noch eine 26jaehrige Deutsche, diesmal aus Hamburg, ist seit ein paar Wochen mit Mark zusammen, die beiden sind echt ein suesses Paar :-)Dann sind vor einigen Tagen noch Bred (eigentlich Jack ^^) und Dave (eigentlich David) dazugekommen. Die wiederum kannten Sam schon... sagt mal Leute, kann ich nicht auch mal alle meine Freunde nach Neuseeland holen? :DAlle diese Menschen sind im Picasa-Album 'Taupo' zu bewundern, da hab ich naemlich gestern neue Fotos reingeladen. Auch in den Alben 'Menschen' und Footprints' sind neue Fotos zu bewundern!

Was noch? Achja, Deano ist noch einer Erwaehnung wuerdig. Den habe ich kennengelernt, als ich aus meinem alten 16-Bett-Dorm in mein 4-Bett-Zimmer umgezogen bin, denn ich habe mehr oder weniger sein Bett frei gemacht. Den Rest des Abends haben wir uns echt gut unterhalten. Irgendwie bin ich ja immer davon ausgegangen, dass, wenn man als Soldat nach Afghanistan geht, man entweder komplett seltsam ist oder das Geld wirklich dringend braucht oder man nicht wirklich drueber nachdenkt und man dann froh ist, wieder zu Hause zu sein.Und dann kommt ein 1,64m grosser britischer Infanterist/Scharfschuetze von zarten 22 Jahren, mit Schuss- und Schrabnell-Narben, und stellt mein Weltbild auf den Kopf. Der war naemlich bei der British Army seit er 16 war und hat acht Monate in Afghanistan verbracht. Im Sueden. Und dafuer nichtmal ansatzweise so viel Geld gekriegt wie die deutschen Soldaten. Und er will wieder zurueck. Und er sit dabei nichtmal komplett bescheuert, zumindest wirkt er nicht so. Zum Glueck ist er doch nicht am naechsten Tag gefahren, sondern noch zwei Naechte geblieben. So hatte ich jemanden zum zusammen Einkaufen, Kochen, Rumhaengen, Quatschen, abends Bier trinken, kindisches sich-gegenseitig-Eiswuerfel-ins-Shirt-stecken (siehe Fotos)... einfach eine vertraute Person. Die Massstaebe verschieben sich hier uebrigens. So kann Deano schon nach drei gemeinsamen Tagen eine vertraute Person sein und mit seiner Heimat in Kent ein Nachbar.Ueber ihn bin ich auch zu dem Buch gekommen, das ich gerade lese: 'Danger Close', geschrieben von dem Kommanter des 3 PARA Regiments der Britischen Armee, die als erste in die Helmand Region in Afghanistan geschickt wurden. Es ist nicht immer alles einfach zu verstehen, hin und wieder verwirrt mich immer noch, dass RAF Royal Air Force und nicht Rote Armee Fraktion heisst. Aber es ist wahnsinnig interessant! Der Typ weiss wirklich, wie man schreibt und die Sicht ist sehr ausgewogen. Er glorifiziert nichts, er verteufelt nichts. Er erzaehlt die Dinge, wie sie passiert sind und ueberlaesst es dem Leser, sich Gedanken dazu zu machen. Und mit der Sicht eines Soldaten, der wirklich da war und gerade mal nicht zufaellig ein schwerst traumatisierter Familienvater im Spiegel-Interview ist, sind diese Gedanken dann auch ganz andere. Wer haette gedacht, dass ich mich damit mal beschaeftige? Diese Reise wird immer interessanter... und ich will nicht, dass sie aufhoert!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Sammelbildchen!

Ich weiss doch, was ihr wirklich wollt... hier also Fotos fuer euch. Die ganzen Landschaftsbilder aus Taupo kommen von der sechsstuendigen Wanderung, die ich mit ein paar Leuten am zweiten Tag unternommen hab. hab ich die eigentlich schon erwaehnt? ^^





Ausserdem gibt es jetzt ein Album mit den Menschen, die ich in Neuseeland so getroffen habe. Um diese Bilder sehen zu koennen, muesst ihr hier klicken.

Samstag, 15. Oktober 2011

Weeeiiiiird!

Also, den Job im waterside hab ich und eben auch noch den im Cafe... das ist schon echt heftig, denn fuers Cafe muss ich um 6 aufstehen und manchmal wirds im Restaurant spaet. Ausserdem kollidieren Cafejob und Lunch-Schichten im Restaurant. Aber irgendwie krieg ich das hin. Waterside macht 100x mehr Spass, aber Cafe bringt mind. 330$ die Woche.

Mir ist ganz nebenbei das Seltsamste passiert, von dem ich je gehoert hab:
Ich hatte 'missed calls' von einer mir unbekannten Nummer auf meinem Handy. Also zurueckgerufen. Da ging ein Maedel ran, dann ein Kerl, keiner wusste, wer ich war, aber grosse Aufregung, ganz seltsam. Ich hab irgendwann einfach aufgelegt, war schliesslich mein Geld ^^ Dann wurde ich von dem Maedel per SMS bezichtigt, mit ihrem Freund geschlafen zu haben - hab ich nicht, versprochen! Ich wusste ja nichtmal, von wem eigentlih die Rede war. Hab ich ihr auch gesagt. Hat sie mir dann auch geglaubt, sich aber trotzdem von ihrem kerl getrennt. DANN krieg ich ne SMS von ihr, ihr Freund haette gesagt, er haette doch mit mir geschlafen und ich sei eine Hure und sollte ihr besser nie begegnen blabla. Ich natuerlich KOMPLETT verwirrt.
Weil ich solche Situationen nicht mag (Todfeinde und so^^), hab ich nochmal klarzustellen versucht, dass mir mein Handy geklaut wurde und dass das ganze bestimmt was damit zu tun hat. Daraufhin stellte sich heraus, dass ein Freund ihres Freundes meinen Kram geklaut hat. Sie und ihr (Ex-)freund sind unten in Christchurch, aber sie hat versprochen, mir meine Kamera zuzuschicken, die sie aus irgendeinem Grund hat. Leider sind alle Fotos geloescht, aber ich hoffe, sie haben die Karte nicht formatiert und die Bilder sind zu retten.
Dann habe ich ihrem (Ex-)freund getextet, dass ich seinen Namen und seine Nummer kenne und gern mein Smartphone wiederhaette, anderenfalls wuerde ich zur Polizei gehen. Er hat seinem Kumpel, dem Dieb, getextet und der wird es innerhalb der naechsten 2 Tage bei der Polizei abgeben - sagt er. Sollte er besser, anderenfalls ist seine Karriere dahin.
Ich bin mal gespannt, ob ich wirklich beides wiederkriege. Waere top, denn mit der Canon Kamera (Powershot A2200) bin ich echt unzufrieden und wenn ich meine alte wiederhabe, kann ich hoffentlich die Canon zurueckgeben.
Fazit: ich habe aus unbeabsichtigt ein Maori-Paar auseinandergebracht, das ich nie gesehen hab, wurde erst 'Who?', dann 'Whore' und dann 'Poor Victim' genannt, hab einen Dieb per SMS gefunden, waehrend mir die Polizei ja unterstellt hat, ich haette meinen Kram selbst verloren (auf dem Maennerklo, ja genau) und ganz nebenbei mir zwei Jobs angelacht, die kaum gleichzeitig zu handlen sind. Und das alles am anderen Ende der Welt, dem ach-so-friedlichen Neuseeland. Kann das jemand toppen?

Freitag, 14. Oktober 2011

Wort zum Freitag

Ihr seid die allerbesten! Danke fuer die vielen lieben Kommentare!
Wow, ich haette gar nicht gedacht, dass so viele interessiert, was ich hier mache! oO Jetzt hab ich einen grossen Motivationsschub! Ganz echt! :D
Dafuer gelobe auch ich Besserung und werde ab sofort mehr Kommentare in anderer Leute Blogs schreiben und vielleicht auch mehr bloggen - und mal ein paar Fotos machen. Na, wie klingt das? ;-)

Arbeit, Arbeit, Arbeit!

So, gestern Abend im waterside lief eigentlich ziemlich gut! Ich hab zwar einen groesseren Fehler gemacht und Essen zum falschen Tisch gebracht, aber Andy (Chefin) meinte, sowas passiert eben und ansonsten haette ich 'very well' gearbeitet. Klingt gut, oder?
Ausserdem hatte ich heute Probetag in einem Cafe, Robert Harris mit Namen. Ziemlich stupide, ert Sandwiches schmieren und danach dishwashing, Tische abraeumen und Co. Aber auch ne nette Athmosphaere und dollte eigentlich nicht bis kaum mit den waterside-Zeiten kollidieren, weil ich dort von 6.45 bis 13.30 arbeite, 5 Tage die Woche.
Heute Abend wieder waterside, ich bin etwas kaputt^^ Aber wird schon. Dafuer kommt ja Geld rein :-) Und wenns gar nicht geht: kuendigen geht immer :-P

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Where Gerat Food Meets the Lake

Das ist der Slogan des Restaurants waterside (waterside.co.nz), von dessen Fensterfront man tatsaechlich einen tollen Blick auf den Lake Taupo hat. Dort hatte ich gestern Abend meinen Probetag. Um 17.00 hab ich angefangen, um 21.25 aufgehoert. Alles in allem lief es ganz gut, meine Kellnererfahrung hat mir wirklich geholfen. Manchmal, wenn Leute sehr schnell oder mit starkem Akzent gesprochen haben, musste ich nachfragen, aber im Allgemeinen ging auch sprachmaessig nicht viel schief.
Der Abend war ziemlich busy, es kamen von 18.00 bis 21.00 einfach immer Leute nach, so dass mindestens 12 der 16 Tische immer besetzt waren. Es wurde also nicht langweilig. Zusammengearbeitet habe ich mit Stu, dem Besitzer, Phil, dem Barkeeper (beide Kiwis) und Sam, einem Englaender, ebenfalls mit einem Working Holiday Visum hier. Nach der Arbeit habe ich noch eine Seafood Cremesuppe essen duerfen (Oh mein Gott! Sooo lecker!) und wir haben zusammen ein bis zwei Bierchen getrunken und ein bisschen gequatscht.
Stu sagte mir, dass er mir zum Ende der Woche endgueltig Bescheid gibt, aber er sei eigentlich sehr happy, mit mir zu arbeiten, ich haette eine gute Einstellung/Ausstrahlung und man wuerde merken, dass ich schonmal gekellnert habe. Ich krieg 14$ die Stunde 9abzueglich Steuern), gezahlt wird woechentlich. Klingt ja eigentlich ganz gut, oder?
Hinterher bin ich mit Phil und Sam (beide 19 [wir sind bis auf ein paar Wochen fast genau gleich alt] und supernett, einer gay) noch ausgegangen. Dabei wurde ich diversen Leuten vorgestellt, wir haben Pool gespielt und Whiskey getrunken. Top Abend! Ausserdem meinten sowohl Phil als auch Sam, dass ich wesentlich besser gewesen waere als 90% der Probearbeitsleute, die sie so gesehen haben und dass ich den Job bestimmt kriege! Ich hoffe ja, sie meinten das ernst, denn ich hatte echt viel Spass, das Restaurant hat eine tolle (Arbeits)athmosphaere und das Essen ist echt gut! Ich kann jetzt uebrigens sogar nen Wein praesentieren!

Fuer den naechsten Tag wurde ich fuer eine Split Shift bestellt, heisst, man kommt einmal zum Lunch Geschaeft (ab 12.00) und dann nochmal zur Dinner Zeit (ab 17.00). Eigentlich hiess es, dass, wenn man eine Split Shift arbeitet, man eine Mahlzeit kriegt, aber bis jetzt hab ich noch keine (und Hunger...). Ich habe in der Lunch Zeit auch nur von 12.00-14.10 gearbeitet. Ich hoffe mal, das lag einfach nur daran, dass einfach danach nicht mehr viel los war. Zur naechsten Schicht soll ich auch erst um 18.00 wiederkommen.
Ich geb schon mein bestes, aergere mich aber ueber jeden kleinen Fehler, als waere das der Weltuntergang und jetzt habe ich schon wieder Angst, dass ich den Job doch nicht kriege, obwohl es objektiv gesehen eigentlich gar nicht so schlecht gelaufen ist. Lass ich mich zu schnell verunsichern?

Montag, 10. Oktober 2011

Wort zum Sonntag

Auch wenn heute schon Montag ist: ich hab ein Huehnchen mit euch zu rupfen, liebe Leser: einerseits freue ich mich immer sehr ueber Feedback, sei es per Email oder Kommentar. Es gibt dabei aber ein Problem: es kommt viel zu selten! Es macht manchmal einfach nicht so richtig Spass, zu schreiben, wenn ich gar nicht weiss, ob und wenn ja, wie viele das eigentlich lesen.


Also eine Bitte: wenn ihr euch schon durch einen Seitenlangen Eintrag gekaempft hat, nehmt euch doch die 30 Sekunden und schreibt mir einen kleinen Kommentar drunter. Muss ja nix philosophisch bahnbrechendes sein, eben einfach ein kleines Zeichen, dass ihr mein Geschreibsel wertschaetzt - wenn ihr es denn tut. Fuer Verbesserungsvorschlaege und Wuensche bin ich natuerlich auch offen. Und wenn ihr auf gar keinen Fall mit mir in Verbindung gebracht werden wollt, dann tut's auch ne Email ;-)


Danke schonmal und danke auch an alle, die mir mit ihrem Nachrichten bis jetzt schon Rueckenwind gegeben haben!

Auf Jobsuche

Bei den beiden grossen Supermaerkten (Countdown und Pak'n'Save) war die Bewerbung ja ganz entspannt: hingehen, Formular ausfuellen, weggehen. Wer kuemmert sich da schon um Kleidung?
Was anderes ist das, wenn man bei den Restaurants, Cafes und Bars von Tuer zu Tuer geht und nach Jobs fragt. Da sollte man schon was hermachen, sonst kann man's auch gleich lassen - zumindest wurde mir das so gesagt und es klingt ja auch plausibel.
Also hab ich mir gestern, eine schwarze, halbwegs schicke Hose, schwarze Stoffschuhe (bequem und neutral) und eine schwarze Bluse gekauft. Alles zusammen hat mich auch schon wieder 87$ gekostet - Geld, das ich nicht habe! Nuetzt ja nix.
Meine Ausbeute von gestern: Formulare von einem Hotelrestaurant, McDonalds und BurgerKing. Ausserdem hab ich meinen CV (= Curriculum Vitae = Lebenslauf) noch bei vier weiteren Plaetzen gelassen, an die ich mich nicht mehr komplett erinnern kann. Unterwegs hab ich noch viele Tips gekriegt, wo ich noch gucken koennte und eine Bar hat mich eingeladen, am naechsten Tag wiederzukommen.
Genau das hab ich dann heute gemacht. Allerdings war derjenige gerade nicht da und so hab ich dort auch nur wieder einen Zettel beschriftet, meinen CV drangetackert und abgegeben. Immerhin wurde mir ein call fuer heute oder morgen zugesagt.
In einer Bar/Restaurant/Cafe habe ich morgen Abend einen Probearbeitstag! Bin mal gespannt, wie das so wird und wie ich mich so anstelle. Ich hab denen gesagt, dass ich schon Kellner-Erfahrung habe, was ja auch stimmt, aber wer weiss, was die jetzt von mir erwarten..?
Ein weiteres Cafe hatte einen Staff wanted! Zettel im Fenster haengen, dort hatte ich nach dem Ausfuellen des obligatorischen Formblatts auch gleich ein kurzes Interview mit der Frau des Besitzers. Die meinte, sie muesste das zwar noch mit ihrem Mann absprechen, aber eigentlich haette ich den Job in der Tasche! Da warte ich jetzt also eigentlich nur noch auf den call und den Termin zum Probearbeiten.
Der erste Job im waterside ist abends, der zweite im Robert Harrison Cafe morgens. Wenn ich tatsaechlich beide kriege, waere das ja quasi eine Vollzeitstelle. Und mit ein bisschen Glueck kommt noch Trinkgeld dazu!
Mal so ganz allgemein zu den Bewerbungen hier: ist halt schon anders als in Deutschland, ein Anschreiben will eigentlich niemand haben, aber den Lebenslauf gibt man an jeder Tankstelle ab, einfach mal so praeventiv. Das ist natuerlich fuer Leute wie mich, die einfach irgendeinen Job brauchen, ganz gut. Dann gibt es oft die bereits vielfach erwaehnten Application Forms oder auch Forms of Interest. In Neuseeland muss man in einer Bewerbung zwar eigentlich nichtmal sein Geburtsdatum angeben, aber die Firma kann einen nach allen moeglichen 'freiwilligen' Angaben fragen... und klar, wenn man Nein sagt, ist man schon unten durch. Da werden Sachen gefragt wie 'Befinden Sie sich in medizinischer Behandlung? Wenn ja, weswegen und womit?' Als ob die das was angehen wuerde! Dann muss man fast immer zwei Referees angeben, also Leute, die angerufen werden und nach meinem Charakter und meiner Arbeitsmoral befragt werden. Natuerlich auch alles ganz freiwillig von meiner Seite... ich nehme allerdings nicht an, dass sich bei BurgerKing tatsaechlich jemand die Muehe macht, bis Mitternacht wach zu bleiben, um dann in Deutschland bei Edeka anzurufen und zu versuchen, Infos auf Engslich ueber mich einzuholen ;-)
In der Bewerbung zur Kellnerin im Hotel hab ich allerdings einmal Nein angekreuzt, denn ich werde denen bestimmt nicht meine komplette medizinische Geschichte in einer Akte auftischen! Ich glaub, es geht los...
Apropos Medizin: wir waren gestern im Pub, Rugby gucken. Ich kann mir zwar grad nix leisten, aber mir wurde netterweise von verschiedenen Leuten was ausgegeben. Ueber den Abend verteilt hab ich also 0,5l Cider und 1,3l Radler getrunken. Eigentlich ja nix, was eine vernunftige deutsche Biertrinkerin aus den Socken hauen sollte, aber ich war SO betrunken! Ich konnte mir das echt nicht erklaeren, das war ganz seltsam... bis ich heute morgen (mittag) aufgewacht bin und mir aufgefallen ist, dass ich mir ja pro Tag 1000mg Antibiotikum goenne (keine Sorge, bin nur ein bisschen krank, hab es ganz gut im Griff). Das hatte ich total vergessen, sonst haette ich natuerlich auch maximal den Cider getrunken! Naja, wieder was gelernt.
Ich hoffe, das Probearbeiten laeuft gut und ich kriege beide Jobs. Und selbst wenn nicht: dieses Fliessband-Bewerben ist echt ne gute Erfahrung! Ich kann mir gut vorstellen, dass mir das auch bei der Jobsuche zu Hause hilft. Vor allem lerne ich, mich selbst in gutes Licht zu ruecken und verliere ein bisschen das Verlangen, immer auf meine Schwaechen und Fehler hinzuweisen - das empfiehlt sich nicht in Bewerbungsgespraechen ;-)
Zur Belohnung habe ich mir eine groooosse heisse Schokolade gekauft, sitze jetzt bei Macces (genauer im McCafe), hier gibt es naemlich freies WiFi, schluerfe die hervorragende Schoki (die Schaumschlaege hier sind Kuenstler!) und schreibe euch. *Wink*

Von der Nordsee nach Malaysia

Vom Zwischenstop Auckland aus ging es nach zum Glueck nur einer Nacht weiter mit dem Stray Bus. Naechste Station: Raglan, eine Surf-Stadt suedlich von Hamilton an der Westkueste der Nordinsel. Morgens im Bus habe ich mich gleich mal neben einen sehr sympathisch aussehenden Anfang-Mitte-Zwanziger gepflanzt, der sich gerade mit einer ebenfalls sehr netten anderen Anfang-Mitte-Zwanzigerin unterhielt. Es stellte sich raus, dass das eine ganz hervorragende Idee war: mit Brad und Brittany (nicht zu verwechseln mit Britney, auch wenn sich die Aussprache meiner Meinung nach nicht die Bohne unterscheidet) habe ich die drei Tage von Dienstag bis Donnerstag verbracht, wir haben uns einfach super verstanden und ich kann soagr behaupten, jetzt gute Freunde in den Staaten zu haben :) Jetzt, wo ich die Tage nachgezeahlt habe, bin ich ziemlich ueberrascht, denn diese drei Tage seit meinem letzten Eintrag kommen mir vor die drei Wochen! Es ist aber auch viel passiert... der Reihe nach.
Mit meinen Alterseinschaetzungen lag ich teils-teils daneben. Brittany ist tatsaechlich 25, Brad schon 30 (Grandpa ^^), was man ihm aber weder aeusserlich noch charakterlich anmerkt! Ich hatte so viel Spass wie schon lange nicht mehr.
In Auckland war das Wetter am Montag noch schlimmer als in Paihia, ich musste mich buchstaeblich durch den Regen kaempfen auf dem Weg vom Supermarkt zum Hostel. Als wir dagegen Dienstag Nachmittag in Raglan ankamen, gab es feinsten Sonnenschein, Temperaturen um die 25 Grad und eine Wanderung durch den dampfenden Regenwald - ein Wechsel wie von Nordsee nach Malaysia. In Raglan haette ich surfen lernen koennen, aber irgendwo muss man ja mal sparen... unser Hostel war wunderschoen gelegen, im Prinzip mitten im subtropischen Regenwald! Vielleicht hat sich das auch deshalb alles so nach Suedostasien angefuehlt. Am Abend haben wir mit allen aus dem Stray Bus und noch ein paar weiteren Pappnasen ein sehr cooles Spiel gespielt: jeder erzaehlt drei Geschichten. Die koennen witzig, skurril, gruselig oder einfach spannend sein. Einzige Regel: zwei der Geschichten muessen wahr sein, eine gelogen. Nachdem jemand seine Geschichten erzaehlt hat, raten alle anderen was davon die Luege war. Dann wird aufgeloest und meistens muss der Erzaehler dann noch berichten, wie es denn zu den beiden ersten Geschichten gekommen ist. So erfaehrt man echt coole Sachen ueber die anderen und hoert tolle Sachen! Manchmal waren die Luegengeschichten auch so gut, dass sie von der Gruppe einfach fuer wahr beschlossen wurden :D Mir hat doch tatsaechlich niemand geglaubt, dass ich 5 Weisheitszaehne hatte... ^^ Noch dazu waren in dem Hostel ein australischer Vater mit drei erwachsenen Soehnen, die wegen des Rugby World Cups nach Neuseeland gekommen sind. Komische Voegel, aber sehr nett und sehr lustig! Mit dem einen Sohn, Jack, haben wir noch Gitarre gespielt und gesungen, bis wir zu muede waren.
Am Mittwoch ging es auf nach Maketu, aber auf dem Weg gab es einen grossen Zwischenstop in Waitomo. Die Erde dort besteht zu einem guten Teil aus Limestone, den das Wasser zu sehr schicken Hoehlen mit Stalaktiten, Stalakmiten und diversen anderen beeindruckenden Formationen geformt hat. Nicht, dass das schon cool genug waere, nein, in diesen Hoehlen gibt es auch Abertausende neuseelaendische Gluehwuermchen! Die haben mit unseren heimischen Gluehwuermchen (die eigentlich Leuchtkaefer heissen sollten) nix zu tun und es gibt sie nur hier und in Australien. 'Unser' Gluehwuermchen ist, wie gesagt, ein Kaefer, der sein Hinterteil leuchten laesst, um Partner fuer die Paarung zu finden. Das hiesige dagegen ist das Larvenstadium einer Fliege. Die Larve haengt im Prinzip an Hoehlendecken u.ae. rum, laesst klebrige Faeden von der Decke haengen, leuchtet mit seinem Hinterteil (blau-gruenlich) um Insekten anzulocken, die sich in die Hoehlen verirrt haben und hofft darauf, dass diese dann in den Faeden verzehrfertig haengen bleiben. Wir haben es hier also mit einem Glowworm zu tun, der eigentlich ein Insekt ist und sich benimmt wie eine Spinne.
Ich habe Blackwater Rafting gemacht, was heisst, dass man sich in einen Neoprenanzug kleidet und mit einem Gummireifen durch einen unterirdischen Fluss geht/paddelt/schwimmt/rast, vorbei an den erwaehnten beeindruckenden Steingebilden. Wenn alle in der Gruppe ihre Stirnlampe ausgemacht haben, konnte man dann die Gluehwuermchen sehen - tausende und abertausende an der Decke, wunderschoen, wie ein besonders toller Sternenhimmel! Das war es definitiv wert, auch wenn mich der Gedanke an Aale im Wasser immernoch ziemlich gruselt. Zum Glueck hab ich von denen erst hinterher im Hoehlenmuseum erfahren...
Gegen Abend hielt der Bus bei 'Uncle Boy's Place' (kann man googeln). Das war der 'Cultural Maori Stop', mit dem Stray sich so gerne bruestet. Uncle Boy, ein halb-Maori-halb-Englaender, ist ein sehr liebenswerter Mann in seinen spaeten Siebzigern. Ich weiss gar nicht, wie er wirklich heisst, so hat er sich eben vorgestellt ^^ Ihm ist wirklich daran gelegen, die Maori-Kultur authentisch zu vermitteln. Dazu gehoerte dann auch, dass wir nicht rumsassen uns ab und zu mal hoeflich geklatscht haben, sondern wir mussten wirklich mitmachen und durften an bestimmten Stellen auch nicht lachen. Ihm war echt wichtig, dass wir das ernst nehmen und das hat das ganze so authentisch gemacht, auch wenn die Kostueme nicht so schick waren wie bei den Shows in Rotorua etc.
An einem Punkt des Abends war es an uns, den Haka (Kriegstanz der Maori, fuer die Maenner) und den Poi (Tanz mit kurzschnuerigen Pois, fuer die Frauen) zu lernen. Leider haben die Leute, die das mit uns machen sollten, das ganze weniger ernst genommen und das war dann nicht so schoen. Aber was solls. Spaeter am Abend konnte ich die anwesenden kleinen Maori-Jungs und unsere Reisegefaehrten vom Stray-Bus mit einer kleinen Feuerpoishow begeistern, das hat Spass gemacht!
Und wieder um acht aufstehen! So langsam hab ich die regelmaessigen fuenf Stunden Schlaf doch gemerkt. Aber man kommt ja nunmal nie wieder so jung zusammen, wa? Apropos jung: ich werde hier permanent auf 22-24 geschaetzt. Sehe ich so alt aus?!
Auf dem Weg nach Taupo haben wir natuerlich einen Stop im obligatorischen Rotorua eingelegt. Dort haben einige Leute inkl. meiner Wenigkeit das Maoridorf Whakawerawera (das ist due Kurzversion des Namens!) besucht. Die Fuehrung war zwar ganz interessant, aber leider konnten wir uns die Cultural Show nicht angucken, weil unser Bus uns dafuer zu frueh wieder aufgesammelt hat. Die 30$ haben sich also nicht wirklich gelohnt, aber mit mehr Zeit haette man dort glaub ich seeehr viel ueber die Maori Kultur erfahren koennen.
Nachmittags kam dann meine grosse Stunde... ich hatte mich naemlich entschieden, zu skydiven! Das heisst im Prinzip: man springt aus 12 000 Fuss Hoehe aus einem Flugzeug, befindet sich 45 Sekunden im freien Fall und hofft dann, dass sich der Fallschirm oeffnet... Ich weiss nicht mehr, was mein Hauptgrund war. Wohl eine Mischung aus 'Wo man schonmal hier ist, die Moeglichkeit bietet sich so schnell nicht wieder' und 'Das ist die billigste Sprung in Neuseeland und einer der billigsten der Welt, also wenn, dann JETZT!'. Der Sprung selbst hat ca. 150 Euro gekostet.
Die, die das machen wollten, wurden von einer Stretch-Limousine abgeholt und zur Basis gefahren. Dort haben wir dann eine kleine Einfuehrung, die entsprechende Ausruestung und unseren Sprung-Partner bekommen, der ist einem im Prinzip auf den Ruecken geschnallt und kuemmert sich um so Nebensechlichkeiten wie Fallschirm oeffnen und Kamera halten.
Mit einem entzueckend pinken Flugzeug ging es dann knapp 20 Minuten auf die entsprechende Hoehe und von dort wurde gesprungen. In dem Moment, als meine Beine aus dem Flugzeug baumelten, dachte ich nur noch: 'Fuer normale Leute waere das eine fiese Foltermethode und ich hab dafuer GELD bezahlt! Menschen sollten nicht aus Flugzeugen springen! Das ist einfach falsch!' ...und dann wurde ich auch schon sanft ueber den Rand bugsiert.
Ich hatte wirklich ziemlich Angst... das sieht man mir auf den Fotos und dem Film, der in der Luft gemacht wurde, auch an. Aber alles in allem war es das echt wert! Das Gefuehl beim Freefall ist wirklich unbeschreiblich, es ist nicht wie Fallen, eher wie... tja. Unbeschreiblich eben. Vielleicht fuehlt sich fliegen so aehnlich an? Eine ziemlich schlaue Sache, die mal jemand bei dem Skydive-Unternehmen als Kommentar hinterlassen hat: 'If being in a plane is flying, then being in a boat is swimming.' Ich wuerde sagen, das fasst das ganz gut zusammen.
Die Aussicht waehrend des Flugs im Fallschirm war wunderschoen, eine tolle Landschaft, Berge und der riesige Lake Taupo sind von oben einfach 100mal so toll!
Am Abend sind wir zur Feier des Tages noch in einen grossen Irish Pub mit diverser Musik gegangen. Die Feierei dort war auch ziemlich gut, ABER...
Ich hatte meine Kamera fuer Fotos und mein Smartphone in seiner Funktion als Handy fuer den Notfall eingepackt. Beides war in den Taschen meiner Jacke. Diese Jacke wiederum habe ich fuer eine kurze Weile aus den Augen gelassen... nach langer Suche hat sich die dann wieder angefunden, jemand hatte sie auf dem Herrenklo entdeckt. Kamera und Smartphone waren natuerlich weg. Immerhin hatte ich Perso und Bankkarte in der Hosentasche, das war's aber auch schon an guten Nachrichten. MIST!
Am naechsten Morgen musste ich mich auch noch von Brad, Brittany und Alex (ein unfassbar witziger und netter Koreaner, der war ab Mittwoch mit vond er Partie) verabschieden, das war echt hart. Ich hab die drei echt sooo lieb gewonnen! Ein Trip in die USA wird wohl doch unumgaenglich ;-)
Am naechsten Tag ging es also shoppen. Ich hab mich entschlossen, statt eines neuen Smartphones ein Billighandy und ein Netbook zu kaufen. Kommt preislich auf's gleiche raus (wenn nicht billiger) und mir entgegen.
Fuer die Detailinteressierten:
Netbook hp Mini 110-3744TU = 399,00$ = 239,40
Kamera Canon Powershot A2200 = 199,95$ = 119,97
Handy Nokia 1280 inkl. SIM = 45,00$ = 27,00
Netbookhuelle, war schon die billigste = 39,99$ = 23,99
Maus, ebenfalls die billigste = 19,99$ = 11,99
SD-Karte, 4GB, kleiner gab's nicht = 24,99$ = 14,99
Macht in der Summe: 728,92$ = 437,35
Jetzt bin ich also in ernsthaften Geldnoeten, auch wenn es echt gut ist, ein Netbook zu haben. Meine Jobsuche hat sich intensiviert, denn ich will einfach kein Geld von zu Hause brauchen... ich will das alleine hinkriegen! Ich hab mich jetzt bei zwei grossen Supermaerkten beworben und werde mir morgen halbwegs schicke Klamotten besorgen, um bei Restaurants und Bars nach Arbeit fragen zu koennen - in normaler Kleidung muss man da gar nicht erst auflaufen. So ein Mist, echt!
Falls das hier nichts wird: Die Fruit Picking Season geht gerade langsam los und ich hab drei nette deutsche Leute (eine davon eine Lisa) mit Auto kennengelernt, die nach Napier wollen, um dort zu ernten und sie haben mir angeboten, mich mitzunehmen. Ein Vollzeitjob im Supermarkt waere mir aber lieber...
Nett ist, dass einem hier echt alle helfen wollen, die die Story hoeren. Ist aber auch ein Mist. Ich bin jetzt bei deutlich unter 1000$... irgendein Job muss also her - und das bald.
Wuenscht mir Glueck!

Montag, 3. Oktober 2011

Paihia die Zweite

Eigentlich wollte ich ja nur zwei Naechte in Paihia bleiben und mir ein bisschen die Umgebung angucken. Nun waren die Hostelpreise am letzten Wochenende in Auckland aber bei ueber 50$ (fuers billigste Bett!), wegen diverser Rugby World Cup Spiele. Also bin ich noch bis heute in Paihia geblieben. Leider war (und ist immernoch) das Wetter echt Mist!
Am Samstag, an dem es immerhin nur genieselt und nicht geschuettet hat, habe ich mir Russell angeschaut und das ist wirklich eine schoene Stadt - diverse alter Haeuser (also aus dem 19 Jh, das ist hier alt), die aelteste Kirche Neuseelands mit historischem Friedhof und die ein oder andere Kunstgalerie. In der einen hab ich ueber eine Stunde verbracht. Wahnsinnig faszinierende Kunstwerke, davon viele Glasplastiken, aber auch Gemaelde, Keramik und Holz. Die Galeristin hat mir alle meine Fragen beantwortet und mir ganz viel erklaert - und das, obwohl ich ganz offensichtlich kein potentieller Kunde war. Sie war echt supernett! Leider durfte man keine Fotos machen, aber hier kann man sich welche angucken!
Achja, und dann war da natuerlich das Pompallier Haus, in dem es ein Museum zum Thema Buchdruck und -binderei zu Neuseelands Anfangszeit gab und um das herum ein ganz toller Blumengarten war - jede Menge Bluetenfotos, eine Unmenge neues Wissen und fast drei Stunden Zeit'verlust' sind dabei rausgekommen! Ich steh echt auf die Museen hier, aber ist natuerlich nicht jedermanns Sache. Selbst wenn ich mit einigen Leuten engeren Kontakt habe, diese Aktionen muss ich fast immer alleine druchziehen ;-)
Im Base Hostel in Paihia - uebrigens eines der schoensten Backpackerhostels, das ich je gesehen habe und mit 24$/Nacht in einem Zimmer mit eigenem Bad, Veranda und Tisch echt okay - gab es gaaanz viele deutsche Leute. Erst war ich ja nicht so begeistert, aber mit einem Maedel aus meinem Zimmer, Bianca (aus Augsburg), hab ich mich ziemlich gut verstanden. Sie war dort schon seit zwei Wochen, aber hat davon auch mindestens eine im Bett verbracht - es hat mich hier nicht al einzige erwischt! Auch wegen dieser Bekanntschaft, die schon am Rande zur Freundschaft stand, ist es mir etwas schwer gefallen, wegzufahren, man hatte halt irgendwie fast sowas wie ein Zuhause. Tagsueber quatschen, vllt ein Ausflug, Sachen organisieren, abends ein oder zwei (oder drei) Bierchen trinken, war schon nett. Aber ich wollte nicht so enden wie viele dort und zwei Wochen da rumhaengen und eigentlich nix auf die Reihe kriegen... trotzdem, die fuenf Tage Auszeit haben gut getan!
Aber was solls, jetzt bin ich erstmal eine Nacht in Auckland und morgen frueh geht's weiter nach Raglan. Ich hab leider keinen Host auf der Coromandel Halbinsel finden koennen. Mit einem Mal sind die alle auf mehrere Wochen 'ausgebucht' - vor zwei Wochen hab ich noch immer kurzfristig was bekommen. Naja, was soll's, muss ich mich jetzt wohl drauf einstellen. Ich hoffe, mit dem einen Host in der Naehe von Raglan wird's was. Coromandel mach ich dann auf dem Rueckweg, hoffentlich.

Zu meiner sonstigen Gemuetslage: halbwegs neutral, ich hab jetzt mehr oder weniger einen Plan: in vier Wochen die restliche Nordinsel, davon auf jeden Fall ein paar Tage in Wellington, soll toll sein da. Dann zwei Monate Suedinsel, und dann ist ja schon Anfang Januar und ich mache mich wieder auf den Weg Richtung Auckland und klappere auf dem Weg so Sachen ab, die ich suedwaerts nicht geschafft hab, aber unbedingt machen wollte - zum Beispiel Laura in Taupo besuchen! :-)
Sich von hier aus auf Ausbildungsplaetze zu bewerben, macht echt keinen Spass - ist super anstrengend und ich habe das Gefuehl, nicht genuegend Zeit zu haben. Trotzdem, zwei hab ich immerhin fertig gekriegt in Paihia!
Es ist gerade so schwierig, in Neuseeland einen bezahlten Job zu finden, dass ich das Anliegen erstmal aufgegeben habe. Wenn die Fruit Picking Saison anfaengt, werd ich hoffentlich mal ein bisschen Kohle machen koennen.
Etwas wirklich uncooles ist, dass ich mittlerweile keine Lust mehr habe, alleine auszugehen, weil ich staendig angequatscht werde. Zwar erstmal auf eine nette Art, aber man kann sich echt drauf verlassen, dass man irgendwann sowas gefragt wird, ob man nicht mit irgendwem alleine an den Strand oder sonstwohin gehen will und... bah! Immer geht es nur darum! Das ist ueberhaupt nicht besser, sondern schlimmer als zu Hause! Mit einheimischen Typen unterhalte ich mich jedenfalls nicht mehr, ich hab die Nase voll!
Heimweh haelt sich gerade in Grenzen, aber ich freue mich jetzt schon sehr darauf, nach Hause zu kommen, mich euch allen endlich meine Erlebnisse wirklich teilen zu koennen - und auf so Annehmlichkeiten wie ein eigenes Zimmer, Gratis-Essen und gut Musik aus Boxen in vernuenftiger Lautstaerke...

Samstag, 1. Oktober 2011

Hilfe! Ich brauche ein Netbook!

Das geht so einfach nicht weiter. Ich brauche definitiv ein Netbook. Jemand ne Idee, wie ich ohne ebay guenstig an eins rankomme?